Gummi

Gummi

Gummi (Chem.), eine zur Klasse der Kohlenhydrate gehörige Gruppe von organischen Körpern, welche im Pflanzenreich sehr verbreitet sind; im reinen Zustand bilden sie feste, durchsichtige od. durchscheinende, spröde, geruch- u. geschmacklose Massen von muschligem Bruch, sie sind unkrystallisirbar, unlöslich in Alkohol, Äther u. Ölen, ohne Reaction auf Pflanzenfarben, in Wasser sind sie theils löslich, theils quellen sie nur darin auf, durch Jod werden sie nicht gefärbt; beim Erhitzen schmelzen sie u. verbrennen; Salpetersäure verwandelt sie in Schleimsäure, mit Ausnahme des Dextrins, welches in Oxalsäure übergeht; durch längeres Kochen mit verdünnten Säuren gehen sie in Traubenzucker über; in den Pflanzen kommen sie theils gelöst in den Zellen vor, theils als Anhäufungen in besondern Gefäßen (Gummigänge), ferner in der Epidermis mancher Samen; oft fließen sie von selbst aus den Pflanzen aus. Hinsichtlich ihres Verhaltens zu Wasser unterscheidet man: a) in Wasser lösliche, Dextrin u. Arabisches Gummi; auch bereitet man künstliches G. auf verschiedenen Wegen, bes. zu technischen Zwecken (s.u. Dextrin); b) in Wasser aufquellende: Cerasin, Bassorin (Traganth), Pflanzenschleim (s.d. a.). In der Technik wendet man die Gummiarten bes. zum Kleben, zum Appretiren der Zeuge, auch in der Zuckerbäckerei an; in der Pharmacie zur Bereitung von Emulsionen, bei Diarrhöen etc.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Gummi [1] — Gummi, alle diejenigen amorphen, in Alkohol unlöslichen, in Wasser löslichen oder nur quellbaren Pflanzenstoffe, die entweder durch (rückschreitende) Umwandlung der Zellmembran entstehen (pathologische Gummosis) oder an Wundstellen bei… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Gummi — Gummi …   Википедия

  • Gummi — Capture d écran de Gummi 0.4.0 …   Wikipédia en Français

  • Gummi — fahren: angenehm reisen, betucht sein, weil man es sich leisten konnte, statt in den üblichen Pferdewagen mit eisenbeschlagenen Holzrädern in einer vornehmen Kutsche mit Gummirädern zu fahren. Es gibt noch andere Deutungen für diese Redensart,… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Gummi [2] — Gummi, australisches, s.v.w. Akaroidharz; Gummi, künstliches, s.v.w. Dextrin; Gummi, plastisches, s.v.w. Guttapercha; Gummi, vulkanisiertes, s.v.w. vulkanisierter Kautschuk; Gummi elasticum, s.v.w. Kautschuk; Gummi germanicum, s.… …   Lexikon der gesamten Technik

  • GUMMI — Graecis ξηρίον. Sic Chymicis Auctoribus electrum vel succinum, τέλειον ξηρίον. Unde Persae lac illud, quod lactis more quidem manat primo, deinde concrescit ut gummi, qualia sunt lac Cyrenaicum et Hammoniacum, Xir, lac Mambu tabaxir, et Mannae… …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Gummi — Smn std. (13. Jh.) Entlehnung. Im Mittelhochdeutschen (gummi) entlehnt aus ml. gummi, dieses aus l. cummi n., cummis f., aus gr. kómmi n., das auf ein ägyptisches Wort zur Bezeichnung eines Harzes zurückgeht. Verb: gummieren.    Ebenso nndl.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gummi [3] — Gummi. Dem Verzeichnis der Gummi arabikum liefernden Akazienarten sind noch hinzuzufügen: Acacia refficiens W. et P., Acacia thebaica Schwft, Acacia Ehrenbergiana Hayne, Acacia verugera Schwft. und andre. Die wichtigste Art neben Acacia Verek ist …   Lexikon der gesamten Technik

  • gummi — ⇒GUMMI, GOUMI, subst. masc. Arg. Matraque de caoutchouc. Ceux qui toussent lorsqu ils sont auprès d un gardien reçoivent un coup de « gummi » pour leur apprendre à faire silence (VIALAR, Hte mort, 1951, p. 315). Au premier coup de goumi, le raton …   Encyclopédie Universelle

  • Gummi — (v. griech. kómmi), weitverbreitete, stickstofffreie, den Kohlehydraten nahestehende Pflanzenstoffe, die in Pflanzensäften, als Interzellularsubstanz, als Verdickungsmasse der Zellhäute auftreten und bisweilen in großen Massen sich bilden und aus …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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