Beizen [1]

Beizen [1]

Beizen, 1) Stoffe od. Körper mit einer Beize in Berührung bringen. Dies geschieht in der Färberei vor dem Färben der Kleiderstoffe, wenn die Faser des zu färbenden Stoffes mit der Farbe keine chemische Verwandtschaft hat u. daher mit dem Pigment keine in Wasser unlösliche Verbindung eingeht. Die B-en vermitteln den Verbindungsproceß, indem sie sowohl zu der Faser, wie zu dem Pigment, in chemischer Verwandtschaft stehen. Vorzugsweise werden einige Oxyde als B-mittel angewandt, die erfahrungsmäßig dem Zwecke am meisten entsprechen, nämlich Thonerde (Alaun), Zinnoxyd u. Eisenoxyd, letzteres nur selten, weil es die Farbe des Pigments verändert. Die Auflösung der genannten Salzbasen, die in Wasser unlöslich sind, geschieht mittels einer Säure, gewöhnlich Essigsäure. Je concentrirter die Auflösung ist, desto tiefer erscheint der dem Zeuge gegebene Farbenton, weshalb sich durch größere od. geringere Concentration beim Kattundruck, wo die Beize durch Stärkekleister verdickt, je nach dem Muster nur an einzelnen Stellen aufgetragen wird, die verschiedensten Farbennuancen darstellen lassen. Um zu verhindern, daß die Theile der Beize, welche sich nicht mit der Pflanzenfaser verbunden haben, beim Auswaschen des Kattuns gelöst werden, setzt man dem Farbebade Kuhmist zu. Vgl. Kuhmistbad. 2) (Chir.), so v.w. Ätzen durch die sogenannten Ätzmittel od. Beizmittel, z.B. Höllenstein u. Säuren, s. Kauterien.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Beizen [1] — Beizen sind Flüssigkeiten, mit denen lose Gespinstfasern, Garne und Gewebe vegetabilischen oder animalischen Ursprungs für die Aufnahme bestimmter Farbstoffe vorbereitet werden. Das Beizen oder Ansieden der Wolle geschieht in kochendem sauren… …   Lexikon der gesamten Technik

  • beizen — Vsw std. (10. Jh.) Stammwort. Die Bedeutungen der Wörter, die dieser Lautform entsprechen können, fallen weit auseinander. Hier werden nur diejenigen berücksichtigt, die für das Neuhochdeutsche vorauszusetzen sind, nämlich 1) mit Beize behandeln …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • beizen — beizen: Das altgerm. Verb mhd. beiz̧en, beizen, ahd. beizen, mniederl. be‹i›ten »absteigen«, engl. to bait »weiden lassen, das Pferd unterwegs füttern, einkehren«, schwed. beta »weiden, grasen« ist Veranlassungswort zu ↑ beißen. Die ursprüngliche …   Das Herkunftswörterbuch

  • Beizen [2] — Beizen, in den verschiedenen Zweigen der Gerberei diejenigen Prozesse, durch welche die Häute geschwellt (s. Schwellen) oder von dem aus dem Aescher herrührenden Kalke und sonstigen Unreinigkeiten befreit werden sollen. Man verwendet hierzu… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Beizen [2] — Beizen, die Jagd durch die Falkenbeize betreiben …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Beizen [1] — Beizen, Lösungen von Säuren oder Salzen, die zum Reinigen (Abbeizen), zum Ätzen und Färben von Metallen, zum Ätzen von lithographischen Steinen und Glas, zum Färben von Holz, Horn, Elfenbein etc., auch zum Tränken von …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Beizen [2] — Beizen (Baizen), mit dem Falken (Beizfalken) auf Vögel und Haarwild Jagd machen (s. Falken); auch Wild mit Köder anlocken …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Beizen — Beizen, Lösungen von ätzenden Stoffen (Säuren, Salzen u.a.), mit denen man gewisse feste Substanzen benetzt oder tränkt, um ihnen eine bestimmte Färbung, Struktur oder sonstige Oberflächenbeschaffenheit zu erteilen, oder um sie zur fernern… …   Kleines Konversations-Lexikon

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