- Bellāni
Bellāni, Karl, geb. 1772 zu Monza, studirte die Rechtswissenschaft, bereiste dann Deutschland u. Frankreich, um Kenntniß von der Gesetzgebung dieser Länder zu erhalten, u. trat 1796 in Dienste beim Criminalgericht zu Mailand. Während der französischen Herrschaft wurde er Centralcommissär des Ministeriums der Justiz u. Deputirter der außerordentlichen Consulta, welche in Lyon zur Organisation der Cisalpinischen Republik zusammentrat. 1807 ernannte ihn der Vicekönig zum Rath des Appellhofs zu Mailand, dann zum Generalprocurator des Strafgerichtshofs zu Olona u. endlich zum Generalrath des Departements von Olona. Nach der Restauration blieb B. bis 1818 in österreichischen Diensten u. übernahm dann 1819 die Administration des großen Hospitals in Mailand, um welche Anstalt er sich durch Regelung ihres Aus- u. Einnahmebudgeds u. viele Verbesserungen so großes Verdienst erwarb, daß er oft bei Gründung od. Erweiterung ähnlicher Anstalten berufen wurde. Er st. 1838. Ihm wurde auf dem Campo Santo ein Denkmal gesetzt. Außer drei Reden bei Gerichtsverhandlungen ist nichts von ihm gedruckt worden.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.