O, o

O, o

O, o, 1) als Buchstab Zeichen für einen der fünf einfachen Vocallaute der Neuhochdeutschen Sprache, in der Lateinischen u. den Romanischen Sprachen O, o, griechisch Ο, ο (O mikron, kleines od. kurzes O) u. Ω, ω (O mega, großes od. langes O); in den meisten Alphabeten der 15., im Lateinischen der 14. Buchstab. Im Griechischen ist der Unterschied zwischen dem langen u. kurzen ο erst durch Simonides eingeführt; in ältern Inschriften kommt nur das einfache vor. Das o ist in einigen Wörtern gedehnt, wie in Gebot, in andern geschärft, wie in Most. 2) Als Zahlzeichen: a) im Griechischen aa) ό = 70, ο = 70,000, bb) ώ = 800, ω = 800,000; b) im Lateinischen O = 14; c) in der Rubricirung = 14; d) (Buchh.), O = 14 Thlr., o = 14 Groschen; 3) (Log.), bezeichnet einen bes. verneinenden Satz, s.u. Schlußmoden; 4) (Math.), a) Nullzeichen, s. Null; b) in kleiner Form einer Zahl oberwärts rechts beigefügt (–°) bedeutet es Grade eines Kreises, bei Zeitangaben so v.w. Stunde, im Längenmaß so v.w. Ruthen; 5) (Chem.), a) bei den ältern Chemikern Zeichen für Alaun, so wie ☉ für Gold, ⊖ für Salz, O, o für Salpeter u.a.; b) jetzt Zeichen für Sauerstoff (Oxygen); c) dreifach, O, o Öl; 6) als Abkürzung: a) auf neuern französischen Münzen die Münzstadt Riom; b) so v.w. Ort, Octav etc.; c) (ital. Mus.), bedeutet oder, z.B. per Violino o Flauto, d.h. für die Violine oder die Flöte; d) O' vor irländischen Familiennamen so v.w. von, um den Adel anzuzeigen, z.B. O'Brien; e) (Geogr.), so v.w. Ost; f) officielle Abkürzung des nordamerikanischen Staates Ohio.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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