- Farrenkräuter
Farrenkräuter (Filices). bei Endlicher, 7. Klasse des Pflanzenreichs: blätterige Laubpflanzen, aus schuppigem Rhizom (Wurzelstock) hervorkommend, beim Aufkeimen meist spiralig aufgewickelt; im Stamme sind Gefäße; Sporangien einfächerig, unten, od. am Rande blattartiger Gebilde (Wedel) an die Adern befestigt, oft in Häuschen (Sori) zusammengestellt u. mit einer Hülle (Indusium) bekleidet, die später aufspringt. Grüne Pflanzen, zuweilen von bedeutender Größe u. dann gewöhnlich mit stammartig sich erhebendem Rhizom; sie keimen mit einer blattartigen, an die Lebermoose erinnernden Ausbreitung (Proembryo). Diese Klasse wird in folgende Familien getheilt: Polypodiaceae, Hymenophylleae, Gleicheniaceae, Schizaeaceae, Osmundaceae. Marattiaceae u. Ophioglosseae, an welche sich dann noch die zahlreichen fossilen F. anreihen. Die F. lieben schattige feuchte Orte u. sind in Waldungen, weil sie dort das junge Holz ersticken u. schwer auszurotten sind, schädlich; eingeäschert geben die meisten reichhaltig Kali; mehrere dienen als Arzneimittel, bes. gegen Würmer, die Wurzelstöcke u. Wedel von manchen Arten werden gegessen, zumal in der Südsee, z.B. das Narre der Neuseeländer, von der Cyathea medullaris in Neuseeland, wird das geröstete Mark gegessen, das einen klebrigen, wahrscheinlich gummireichen Saft enthält. In nördlichen Gegenden dienen einige Arten als Viehfutter.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.