- Ferrand
Ferrand, 1) Jean, geb. 1586 in Puy, war Jesuit u. Lehrer der Theologie u. st. 1672 in Lyon. Er sprach die Behauptung von der durch göttliches Wunder bewerkstelligten Vervielfältigung der Reliquien der Heiligen aus u. schr.: Disquisitio reliquiarum, Leyden 1647; Vita Fulgentii Ferran di, ebd.; Epinicion pro liliis aureis Franciae etc., ebd. 1663; Epinicion secundum etc., ebd 1671, u.m.a. 2) Bevays, geb. 1735 zu Castres, trat unter das Militär u. wurde Brigadegeneral, als welcher er 1792 bei Gemappe einen Theil des Heeres befehligte; er wurde dann Commandant von Mons u. vertheidigte 1793 Valenciennes; unter der Regierung des Directoriums war er Befehlshaber eines Armeecorps in Belgien; später wurde er Präfect des Departements Niedermaas u. starb, in den Privatstand zurückgekehrt, 1805 in Planchette bei Paris. 3) Antoine, Graf F., geb. 1751 in Paris; Parlamentrath daselbst, wanderte nach Ausbruch der Revolution aus, kehrte zwar 1801 zurück, aber ohne ein Amt anzunehmen, wurde 1814 Pair, Staatsminister u. Generaldirector der Posten, nach der zweiten Rückkehr der Bourbons Mitglied des Comites zur Ausarbeitung der Verfassungsurkunde u. starb 1825; er schr. L'esprit de l'histoire, Par. 1802, 4 Bde., 6. Aufl. 1826; La théorie des révolutions rapprochées des principaux événements, qui en ont été l'origine etc., ebd. 1817, 4 Bde.; L'hist. des trois démembrements de la Pologne (Fortsetzung von Roulhières Polnischer Geschichte), ebd. 1820, 3 Bde.; Testament politique, ebd. 1830. 4) Pseudonym für Eduard Schulz.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.