- Hagebutten
Hagebutten (gewöhnlich Hanbutten), die Früchte od. fleischigen Kelche mehrerer wilden Rosenarten, vornehmlich Rosa villosa, aber auch R. canina, R. umbellata, R. dumetorium u.a., roth, süßsäuerlich, doch etwas herb; werden meist der Länge nach zerschnitten, von den Kernen u. den diese umgebenen Borsten befreit, frisch in Zucker eingemacht od. getrocknet aufbewahrt u. mit gebackenem Obst vermischt, od. auch für sich zu Suppen gekocht, od. als Compot genossen. Auch waren sie ehemals in Apotheken als Fructus cynosbati officinell u. wurden auch zur Bereitung eines Mußes Roob cynosbati benutzt. Man bereitet auch aus mit den Kernen getrockneten H. durch Zerstoßen u. Durchsieben Hagebuttenmehl, das zur Suppe dienlich ist. Hagebuttenstrauch, wilder Rosenstrauch, in vielen Arten (vgl. Rose). Die Stämme sind schlank, bei manchen Arten 8–12 Fuß lang, schießen schnell in die Höhe u. vertheilen sich erst oberhalb in viele Aste u. Zweige. Der H-strauch eignet sich gut zu Feldzännen u. Hecken, indem er schnell wächst, sich leicht verflechten läßt u. unter der Scheere gehalten, immer dichter wird u. eine lange Dauer erhält. Das Holz ist sein, langfaserig, dicht, fest, gelblich, glatt u. wird von den Drechslern u. Tischlern zu seinen Arbeiten, bes. zum Auslegen, benutzt. Die Anpflanzung geschieht entweder durch Wurzellocken od. Kerne; im letzteren Fall legt man die ganzen Früchte in Rinnen. Die Kerne liegen 1–2 Jahre ehe sie aufgehen.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.