- Katechu
Katechu (Succus s. Extractum catechu, Terra japonica), eingetrocknetes wässeriges, gerbstoffreiches Extract, welches von mehren Pflanzen herstammt. Man unterscheidet bes. 3 Sorten: a) Bombay-Katechu, aus den Früchten der Arecapalme (Areca catechu), durch Auskochen mit Wasser erhalten; das erste, gerbstoffreiche Extract nennt man Cassu, den zweiten, geringeren. Conry; das Bombay-Katechu kommt in schweren unregelmäßigen Stücken von dunkelbrauner Farbe in den Handel; es ist undurchsichtig u. löst sich in Wasser zu einer dunkelbraunen Flüssigkeit auf. Eine besondere Sorte dieses K-s ist das sogenannte C. verum, dieses ist braunroth, hellglänzend u. kantendurchscheinend. b) Bengalisches K., stammt von Mimosa (Acacia) catechu u. wird durch Extraction der Zweige u. unreifen Hülsen gewonnen, es ist lichtbraun bis gelbbraun, undurchsichtig, auf dem Bruch schimmernd, u. von seinen dunkelbraunen, glänzenden Streifen durchzogen. c) Gambir, von Nauclea (Uncaria) gambir, kommt in 1–11/2 Zoll dicken Würfeln in den Handel, ist undurchsichtig, gelbbraun bis braun. Der Hauptbestandtheil aller Katechusorten ist Gerbsäure, die sogenannte Katechugerbsäure (s.u. Gerbsäure c); außerdem enthält das K. geringe Mengen von Katechusäure (s.d.) u. die Japonsäure. Man benutzt das K. zum Gerben, indem es 7–8 Gewichtstheile Eichenlohe ersetzt, in der Wollfärberei wird es zu echten braunen Farben angewendet; es ist ein kräftig adstringirendes Mittel, daher wird es innerlich bei atonischen Blutflüssen u. Durchfällen, äußerlich als blutstillendes Mittel, bei schwammigem, blutendem Zahnfleisch angewendet. Katechutinktur (Tinctura catechu), wird durch Digestion von 5 Theilen K. mit 24 Theilen rectificirtem Weingeist bereitet. Vgl. Schrader, Anleitung zum Gebrauch des K. in der Färberei, Lpz. 1857.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.