Loën

Loën, alte niederländische Familie, welche zu Anfang des 17. Jahrh. nach Köln kam u. 1635 den Reichsfreiherrenstand erhielt. 1) Freiherr Johann Michael, geb. 1695 in Frankfurt a. M., studirte in Marburg Rechtswissenschaften u. st. 1776 als preußischer Regierungspräsident der Grafschaft Lingen u. Tecklenburg. Er ist bes. bekannt durch seine unionistischen Bestrebungen für die Christlichen Kirchen, wenigstens die Evangelischen Confessionen, wonach alle Einzelkirchen in einer neu zu bildenden aufgehen sollten, in welcher völliger Indifferentismus gegen die Dogmatik herrschen sollte. Er schr., dafür unter dem Pseudonym Gottlob von Friedenheim: Evangelischer Friedenstempel nach der Art der ersten Kirche, 1724; Von Vereinigung der Protestanten, 1748; Die einzig wahre Religion, 1750, 2 Thle. Gegen ihn traten Hoffmann, Weickhmann, Brenner u. And. auf, u. sein Versuch blieb ohne Folgen. Er war mit Maria geb. von Lindheim vermählt u. seine beiden Söhne, Johann Wolfgang (geb. 1732, st. 1783) u. Johann Just (geb. 1737, st. 1803), gründeten die beiden noch blühenden Linien: A) Erste Linie, deren Chef ist: 2) Freiherr Julius, Enkel des Stifters Johann Wolfgang u. Sohn des 1836 verstorbenen Freiherrn Karl, geb. 1816, ist in Oberschlesien begütert u. seit 1848 mit Adelheid geb. Gräfin von Seherr-Thoß vermählt. B) Zweite Linie, deren Chef ist: 3) Freiherr Leopold, Sohn des Stifters dieser Linie, geb. 1780, ist herzoglich anhaltischer Kammerherr u. seit 1847 Wittwer von seiner zweiten Gemahlin Charlotte geb. Reichsgräfin von Roedern; er hat keine Söhne; 4) Freiherr Friedrich, Bruder des Vor., geb. 1787, ist herzoglich dessauischer Oberhofmarschall u. mit Albertine geb. von Hedemann vermählt; 5) Leopold, Sohn des Vor., geb. 1817, ist preußischer Oberstlieutenant, Flügeladjutant des Königs u. Militärbevollmächtigter am russischen Hofe in St. Petersburg; seit 1854 Wittwer von Gabriele geb. v. Bülow.