Graul

Graul

Graul, Karl, geb. 6. Febr. 1814 in Wörlitz, studirte seit 1834 in Leipzig Theologie, wurde 1844 Vorsteher der Missionsanstalt in Dresden, dann in Leipzig u. machte inzwischen 1849–53 eine Reise in den Orient, bes. nach der Küste Coromandel, um die dortigen Missionen zu besichtigen, die dortigen Verhältnisse in Bezug auf den Missionszweck zu erforschen u. das Tamulische zu studiren; er brachte auch eine reiche tamulische Bibliothek für die Missionsanstalt in Leipzig mit. Im November 1861 gab er sein Directorat in Leipzig auf u. privatisirte in Erlangen, wo er sich 1864 für das Fach des Missionswesens habilitirte, aber bereits 10. Nov. d. I. starb. Er gab heraus Bibliotheca Tamulica (deutsche u. englische Übersetzungen u. Erklärungen tamulischer Schriften), Lpz. 1854–56, 3 Bde.; u. schr.: Die Unterscheidungslehren der verschiedenen christlichen Bekenntnisse im Lichte göttlichen Wortes, 6. A. Lpz. 1861; Reise nach Ostindien, ebd. 1854–56, 5 Thle.; Die christliche Kirche an der Schwelle des Irenäischen Zeitalters, ebd. 1860; Indische Sinnpflanzen u. Blumen zur Kennzeichnung des indischen, vornehmlich tamulischen Geistes, Erl. 1864; Über Stellung u. Bedeutung der Mission im Ganzen der Universitätswissenschaften, ebd. 1864.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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