Morast

Morast

Morast, nasses, nicht anbaubares, unzugängliches Stück Land, meist in Niederungen, wo das Wasser nicht hinlänglichen Abzug hat, od. an bewaldeten Stellen, wo keine Verdunstung stattfindet. Nach ihrer Beschaffenheit unterscheidet man: a) Sumpf, durch stehendes Wasser erweichtes Erdreich, zuweilen mit Wasserpflanzen bedeckt u. durch Wasserthiere verschiedener Art belebt; die faulenden Pflanzentheile u. Thiere erzeugen oft der Gesundheit nachtheilige Ausdünstungen. Sümpfe von bedeutender Ausdehnung sind die Pontinischen Sümpfe in Italien, im nördlichen Deutschland, Dänemark, Rußland, Ungarn; b) Bruch, ein Weichland, welches durch übergetretene fließende Gewässer od. abgelaufene Teiche u. Seen entsteht, mit Sumpf- u. Moorboden häufig abwechselt u. zuweilen auch von klarem Wasser durchströmt wird. Im Sommer trocknen die Brüche zuweilen aus u. liefern durch Entwässern einen guten Acker- u. Weideboden; man findet sie häufig in der Nähe großer Flüsse, wie an der Oder, Havel etc. Nie austrocknende Brüche, welche mit eine Moosdecke bewachsen sind, heißen Feenbrüche (Vehnenbrüche). Liefert der Bruch eine zum Brennen geeignete Moorerde u. ist er mit Bäumen od. Gesträuch bewachsen, so heißt er Moorbruch u. geht, wenn er nur mit niedrigen Pflanzen bedeckt ist, in c) Moor (Moos, Lok, Ried) über; derselbe hat in Folge vegetabilischer Beimengungen meist eine schwarze Farbe u. liefert oft einen guten Torf, s.u. Moor u. Torf.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Morast — »sumpfige schwarze Erde, Sumpfland; Schlamm«, zuweilen auch übertragen gebraucht im Sinne von »Sumpf, Schmutz (in sittlicher Hinsicht)«: Das seit etwa 1600 – mit anorganischem t der Endung – bezeugte Wort, das vom niederd. Sprachraum ins… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Morast — Morast, größere Strecke versumpften und unzugänglichen Landes; vgl. Bruch, S. 471, Moor und Sumpf …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Morast — Sm erw. stil. (17. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus mndl. maras, marasch, dieses aus afrz. marois Sumpf , aus awfrk. * marisk Sumpfland . Das t ist epithetisch, die Ersetzung von /a/ durch /o/ dürfte auf eine volksetymologische Anlehnung an Moor… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Morast — Mo·rạst der; (e)s, e / Mo·räs·te; meist Sg; 1 ein Boden, der (meist nach einem starken Regen) sehr nass und weich ist ≈ Schlamm <im Morast stecken bleiben, versinken; etwas verwandelt sich in einen Morast> 2 ein Morast an etwas (Dat) ein… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Morast — 1. Besser der eigene Morast als der fremde See. (Estland.) 2. Im Morast ist ein grosser Fuss gut, in der Kirche ein netter Schuh. (Finland.) 3. Wenn der Morast gefroren ist, so hält er sich für (Strassen )Pflaster. – Altmann VI, 412. 4. Wer… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Morast — Moorland; Feuchtgebiet; Sumpf; Bruch; Moor; Schlammablagerung; Mulm; Schlamm; Schlick * * * Mo|rast [mo rast], der; [e]s: schlammiges Stück Land; sumpfiges Gelände: das Auto blieb im M …   Universal-Lexikon

  • Morast — der Morast, ä e (Oberstufe) ein sumpfiges Gebiet Synonym: Sumpfland Beispiel: Die Feuerwehrleute versuchten, das Auto aus dem Morast zu ziehen. Kollokation: tiefer im Morast versinken …   Extremes Deutsch

  • Morast — Schlamm bezeichnet ein Gemisch aus fein verteiltem Feststoff und einer vergleichsweise geringen Menge Flüssigkeit, meist, aber nicht notwendigerweise, entstanden durch Sedimentation. Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutungen 2 Etymologie und… …   Deutsch Wikipedia

  • Morast — a) ↑ Moor. b) Schlamm, Schlick; (schweiz.): Pflotsch; (ugs.): Dreck, Matsch; (ugs. abwertend): Mansch; (nordd.): Mud; (nordd. ugs.): Modder; (landsch.): Moder; …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • môrast — a o prid. (ó) nanašajoč se na môro: moraste sanje / otresti se morastega spomina; šolske ure so mu postale moraste / morast človek …   Slovar slovenskega knjižnega jezika

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