Ranuncŭlus

Ranuncŭlus

Ranuncŭlus (R. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Ranunculaceae, 13. Kl. 6. Ordn L.; Kelch drei- bis fünfblätterig, Nagel der Blumenblätter mit einem nackten od. mit einer Schuppe versehenem Honiggrübchen; Früchtchen: einsamige[820] Karyopsen (Nüßchen). Die zahlreichen Arten hat man in mehre Sectionen geordnet: A) Batrachium, mit querrunzelig gestreiften Karyopsen, weißen, gelbgenagelten Blumenblättern, im Wasser schwimmenden od. untergetauchten Stängeln u. Blättern: R. aquatilis, mit schwimmenden, gelappten, schildförmigen od. untergetauchten, haarförmig zertheilten Blättern, weißen Blumen, sehr langem, schwimmendem Stängel, in Flüssen u. Gewässern; R. hederaceus, R. fluitans u.a. B) Ranunculastrum, mit glatten Karyopsen, büschelförmig knolliger Wurzel. Hier u.a.: R. illyricus, mit filzigem Stängel u. gelben Blumen; R. asiaticus, mit schönfarbigen, oft gefüllten, großen Blumen (s. Ranunkeln), Zierpflanzen; R. thora, Alpenpflanze, mit gefärbten Kelchen, gelben Blumenblättern. C) Hecatonia, die Wurzel faserig, die Nectargrübchen der Blumenblätter mit einer Schuppe od. Röhrchen bedeckt, die Karyopsen glatt od. mit kleinen Höckerchen besetzt, geschnäbelt, zu einem rundlichen Köpfchen geordnet; Arten: R. acris (Scharfer Hahnenfuß, Ankelblume), gelbblühend, häufig auf Wiesen, in allen seinen Theilen sehr scharf, das Kraut sonst als Herba ranunculi pratensis officinell; R. polyanthemus, auf gebirgigen Waldwiesen, dem vorigen sehr ähnlich, aber die Stiele gefurcht, Früchtchen linsenförmig zusammengedrückt, mit hakigem Schnabel u. der Fruchtboden borstig; R. repens (Kriechender Hahnenfuß), gelb blühend, häufig in Gärten, auch gefüllt vorkommend, Zierpflanze, doch wie der vorige durch seine wurzelnden langen Ausläufer lästiges Unkraut; das wenig scharfe Kraut sonst als Herba r. dulcis s. mitis officinell; R. bulbosus (Knolliger od. Zwiebelhahnenfuß), häufig auf trockenen Wiesen, an Wegen etc., gelb blühend, mit behaarten, zurückgeschlagenen Kelchblättchen, dreizählig dreispaltigen, eingeschnitten gezähnten, wie der aufrechte Stängel behaarten Blättern, zu einem haselnußgroßen, rundlichen Knollen verdickten Wurzelstock, sehr scharf u. giftig, sonst als Bulbi et Herb. ranunculi bulbosi officinell; R. flammula, mit liegendem, aufsteigendem Stängel, eilanzettförmigen, herablaufenden Blättern, kleinen, gelben Blumen, auf sumpfigen Wiesen, an Teichen, scharf, blasenziehend, dem Viehe schädlich u. nach der Meinung der Landleute Ursache der Egelkrankheit; daher auch Egelkraut, sonst als Herb. flammulae officinell; R. lingua, mit großen, gelben Blüthen, lanzettförmigen, unten sein behaarten Blättern, in Sümpfen, ebenfalls scharf, giftig u. dem Viehe schädlich, ja tödtlich, sonst als Herb. et Rad. ranunculi flammei majoris officinell; R. sceleratus (Brennkraut), mit hohlem Stängel, handförmigen untern, fingerförmigen obern Blättern, stumpfen Lappen u. Blättchen, gelben, kleinen, hinfälligen Blumenblättern, glatt, in allen Theilen einen sehr scharfen, die Haut anfressenden u. böse Geschwüre erzeugenden Saft enthaltend; für Menschen u. Vieh ein tödtliches, Entzündung u. Brand der innern Theile erregendes Gift, in Sümpfen, an Wassergräben, sonst als Herb. ran. palustris officinell; R. alpestris, auf Alpen, mit fast herzförmiger, stumpf dreitheiliger, eingeschnittener Wurzel, lanzettförmigen Stängelblättern, weißen, großen Blumen, wie die vorigen sehr scharf, doch soll das Kraut, gekaut, gegen Schwindel helfen; R. abortivus, mit herzförmigen, gekerbten Wurzeln, dreizähligen, eckigen Stängelblättern, in Nordamerika u. dort, neben der Lobelia, gegen Syphilis gebraucht. D) Echinella, mit faseriger, jähriger Wurzel, weichstacheligen Karyopsen: R. arvensis (Ackerhahnenfuß, Ackerranunkel), mit dreispaltigen, doppelt zusammengesetzten Blättern, linienförmigen Abschnitten, stacheligen Samen, auf Äckern, Saatfeldern als Unkraut, ebenfalls durch giftige Schärfe ausgezeichnet.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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