- Rush [1]
Rush (spr. Rösch), 1) Benjamin, geb. 1745 zu Bristol in Pennsylvanien, wurde 1768 Arzt in Edinburg u. 1769 Lehrer der Chemie am Collegium der Medicin in Philadelphia; er war Mitglied des Congresses für die Unabhängigkeit von England, im Befreiungskrieg Generalchirurg des Militärhospitals des Centraldepartements u. später Generalmedicus; 1791 wurde er Professor der Medicin an der Universität zu Philadelphia u. st. 1813; er schr.: Medical inquiries and observations, Philad. 1789–1800 (deutsch von Michaelis, Lpz. 1792); Neue medicinische Untersuchungen etc., Nürnberg 1797; An account on the bilious remittent yellow fever, Phil. 1794 (deutsch von Autenrieth u. Hopfengärtner, Tüb. 1796) u.m. über das gelbe Fieber, über Seelenkrankheiten (deutsch nach der 2. Aufl. von G. König, Lpz. 1825). 2) Richard, geb. 1780 in Philadelphia, studirte daselbst die Rechtswissenschaften, wurde 1811 Generalstaatsanwalt für Pennsylvanien, bald darauf Schatzcontroleur u. 1814 Generalstaatsanwalt für die Vereinigten Staaten. Unter der Präsidentschaft Monroe's war er bis zur Rückkehr John Quincy Adams aus England Staatssecretär u. dann über sieben Jahre Gesandter der Vereinigten Staaten am großbritannischen Hofe, wo er wichtige Verträge abschloß (so 1818 den, durch welchen die Fischereifrage von 1812 zwischen den Vereinigten Staaten u. England geschlichtet u. zugleich die nördliche Grenze der Vereinigten Staaten vom See der Wälder bis zu den Felsengebirgen regulirt wurde); 1825 wurde er unter Adams Präsidentschaft Schatzsecretär; 1836 ging er nach London, um die Ansprüche der Vereinigten Staaten auf das denselben von James Smithson ausgesetzte Legat zur Gründung der Smithsonian Institution bei dem obersten Kanzleigerichtshofe zur Geltung zu bringen, u. kehrte 1838 mit dem Vermächtnisse sammt den Zinsen zurück; 1847–1849 war er Gesandter am französischen Hofe u. lebt seitdem von der öffentlichen Politik zurückgezogen. Er schr.: Memorandum of a residence at the Court of London, comprising incidents, official and personal, from 1819 to 1825.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.