Vielfraß [2]

Vielfraß [2]

Vielfraß, 1) (Gulo Storr., russ. Rossomak), Gattung aus der Familie der Bären (Ursina), mit kurzer Schnauze, jederseits 4 od. oben 5 u. unten 6 Backzähnen, u. buschigem Schwanz; hinten befinden sich 2 schmierlose Hautfalten neben dem After; Arten: a) Gemeiner V. (G. borealis, Ursus gulo), braun, mit dunklerem sattelförmigem Rückenflecke, an den Seiten des Kopfes mit einem helleren Flecke; wird 21/2 Fuß groß, hat einen gleichlangen Schwanz, lebt in nordeuropäischen Wäldern, bes. in Felsenklüften, u. hat gutes Pelzwerk. Von dieser seiner Wohnung hat er seinen Namen, denn auf norwegisch heißt Fiällfrass ein Felsenbewohner, woraus der unrichtige Name V. gemacht ist, denn Vielfressen ist seine Eigenheit nicht, er frißt nicht mehr als ein anderes Raubthier. Eine ungegründete Sage ist es auch, daß er nach unmäßigem Fressen sich, zwischen Bäumen einklemmend, gewaltsam entleeren soll. b) Wolverene (G. luscus), vielleicht nur die nordamerikanische Abart von jenem; c) Honigvielfraß (Honigdachs, G. mellivorus), am Cap, liebt den Honig sehr; ihm nachgehend[574] finden die Hottentotten die wilden Bienenstöcke. Hierher rechnen Einige noch den d) Taira (Galera, G. barbarus, Mustela barbara), braun, auf dem Kopfe grau, an der Kehle mit weißem Fleck, in Südamerika; e) Grison (G. vittatus, Viverra vittata), schwarz, auf dem Kopfe u. Halse oben grau, mit weißem Streife, ebenfalls in Südamerika; 2) so v. w. Kropfgans; 3) so v, w. Speckkäfer; 4) so v. w. Brauner Weichkäfer (Telephorus fuscus); 5) so v. w. Scharbe; 6) so v. w. Großer Sägetaucher.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Vielfraß — Sm erw. exot. (11. Jh.), mhd. vilvrāz Adj., vilvræzegger, ahd. filufrāz Vielfresser Stammwort. Ist in alter Zeit die Bezeichnung für die Hyäne. Im 15. Jh. kommen die Felle eines nordischen Tiers nach Deutschland, das norwegisch jarv, jerv heißt;… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Vielfraß [1] — Vielfraß, so v. w. Polyphag …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Vielfraß — (Wolverene, Gulo Storr.), Raubtiergattung aus der Familie der Marder (Mustelidae), kräftig und gedrungen gebaute Tiere mit gewölbtem Rücken, großem Kopf, länglicher, ziemlich stumpf abgeschnittener Schnauze, dickem, kurzem Hals, kurzem, sehr… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Vielfraß — Vielfraß, lat. gulo, Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Raubthiere, von dachsähnlichem Bau, mit kurzem buschigem Schwanz; der nordische V. (g. borealis), von der Größe des Dachses, mit breitem Kopf, scharfen Krallen, schön kastanienbrauner… …   Herders Conversations-Lexikon

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  • Vielfraß — Vielfraß: Mnd. vilvrāz̧, ahd. vilifrāz̧ »der Gefräßige« ist eine Zusammensetzung mit ahd. frāz̧ »Fresser« (vgl. ↑ fressen). Zum Namen der nordischen Marderart wurde das Wort wohl durch hansische Pelzhändler des 15. Jh.s, die den älteren norw.… …   Das Herkunftswörterbuch

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  • Vielfraß — Nimmersatt; Fresser; Fresssack (derb) * * * Viel|fraß 〈m. 1〉 1. 〈umg.; fig.〉 jmd., der sehr viel isst 2. 〈Zool.〉 Art der Marder: Gulo gulo [<mhd. vilfraz <ahd. vilifraz „Gefräßiger“ (als Name der Hyäne), zu ahd. fraz „Fresser“; die Bez. für …   Universal-Lexikon

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