Wurzbach [2]

Wurzbach, Constant, Edler von Tannenberg, geb. 11. April 1818 in Laibach, studirte die Rechte in Gratz, trat 1836 in Militärdienste, machte alle unteren Chargen durch u. avancirte 1840 zum Offizier, trat 1844 bei der Lemberger Universitätsbibliothek als Scriptor in Civildienste über, wurde 1848 an der Hofbibliothek in Wien angestellt u. in demselben Jahre Archivar im Ministerium des Innern, zugleich übertrug ihm der Graf Stadion die Organisirung der im Ministerium des Innern neu errichteten administrativen Bibliothek, deren Vorstand er 1849 wurde. Er schr. (meist unter seinem Taufnamen Constant): Mosaik (Gedichte), Krakau 1841; Parallelen, Lpz. 1849, 3. A. ebd. 1852; Von einer verschollenen Königsstadt (romantisches Gedicht), Hamb. 1850, 2. A. ebd. 1857; Napoleon (Canzone), 1851; Der Page des Kaisers, Düsseld.[432] 1854; Gemmen, Hamb. 1855, u. Cameen Düsseld., 1856 (zwei Sammlungen erzählender Gedichte); Die Sprüchwörter der Polen u. Ruthenen, Lemb. 1846, 2. A. Wien 1852; Die Volkslieder der Polen u. Ruthenen, 1846; Der Dichter u. die Welt (aus dem Polnischen des I. Krascewsky), Lpz. 1845, 2 Bde.; Elemente der Geometrie, Lemb. 1843; Parlamentarische u. publicistische Studien, Wien 1848; Die Kirche der Stadt Krakau, ebd. 1853; Bibliographisch-statistische Übersicht der Literatur des Österreichischen Kaiserstaates 1853–55; Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, Wien 1857–64, 10 Bde.; Das Schillerbuch, ebd. 1859; Habsburg u. Habsburg-Lothringen (eine biblio-biographisch-genealogische Studie), ebd. 1861; Joseph u. Mich. Haydn (bio-bibliographische Künstlerskizzen), ebd. 1862; Historische Wörter, Sprüchwörter u. Redensarten, Prag 1862; Glimpf u. Schimpf in Spruch u. Wort, Wien 1864.