Geier [1]

Geier [1]

Geier, 1) (Vulturini), Unterordnung aus der Ordnung Raubvögel; Schnabel verlängert, an der Kuppe sehr gewölbt, in einen Haken gebogen, an der Wurzel mit Wachshaut, zuweilen mit Klunkern u. beim Männchen zuweilen mit Fleischkamm, Kopf u. Hals sparsam wollig befiedert, auch nackt od. auch ganz befiedert; lange Flügel, unbefiederte Läufe; träg, feig, gesellig lebend, fressen außer lebenden [74] Wirbelthieren auch viel Aas u. sind daher für die heißen Gegenden sehr nützliche Tagraubvögel. Ihr Geruchs- u. Sehorgan ist sehr ausgebildet, u. obgleich sie langsam u. schwerfällig fliegen, können sie doch, schraubenförmig aufsteigend, sich höher empor schwingen, als irgend ein anderer Raubvogel; wenig Geistesfähigkeiten, Geruch scharf. Dazu die Gattungen: G., Kammgeier, Hühnergeier, Aasvogel, Bartgeier (s.d. a.). 2) (Vultur), Gattung dieser Familie, Schnabel stark, an der Spitze zusammengedrückt, Nasenlöcher nicht durchgehend, Kamm- od. Kehllappen fehlend, Zunge gespalten, Kopf u. Hals fast nackt, Federkragen unten am Halse. Arten: Grauer G. (Gemeiner G., Mönchs- od. Kuttengeier, V. cinereus, V. monachus), 4 Fuß lang, 9 Fuß breit, schwarzbraun, Hinterkopf u. Nacken kahl u. bläulich, außer dem Halskragen noch an jeder Schulter ein stehender Federbusch; auf hohen Gebirgen Europas u. Asiens; raubt selbst Lämmer; Ohrengeier (V. auricularis), schwärzlich, mit Fleischgeschwulst am Halse, in Ostindien; Weißköpfiger G. (V. fulvus L., V. leucocephalus Meyer). 3 Fuß 1 Zoll lang, braun, mit flaumbedecktem weißen Halse, weißbräunlichem Halsband, Schwung- u. Schwanzfedern schwärzlich; er lebt in Afrika, kommt nach Südeuropa.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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