- Gimpel
Gimpel (Pyrrhula Cuv.), Gattung aus der Familie der Sperlingsvögel (Untergattung von Kernbeißer); Schnabel kaum länger als hoch, gewölbt, aufgeblasen, stumpf, Oberschnabel eingeschnitten;[358] stand sonst unter Fringilla; Arten: Gemeiner G. (Dompfaff, P. vulgaris, Loxia pyrrh. L.), oben aschgrau, unten mennigroth (Weibchen unten bläulichgrau), Scheitel schwarz, mehrere Varietäten, darunter auch der Hamburger G. (P. hamburgica), nistet in kleinen Hölzern, hoch u. tief, brütet zweimal des Jahres, singt ungelernt ziemlich monoton u. lockt Tui, Tui, Tui, lebt meist paarweise, wird sehr zahm, frißt im Freien Knospen u. Samen, wird im Zimmer mit Rübsen u. sehr wenig Hanf unterhalten; läßt sich leicht zähmen, lernt jung Worte nachsprechen, Melodien pfeifen (selbst so, daß mehrere sich accompagniren) u. bildet, so gelehrt, einen Handelsartikel der Thüringerwalddörfer nach England u. Amerika; Langschwänziger G. (P. sibirica, Fringilla longicauda Temm.), um den Schnabel einen rothen Federkreis, rosenroth, carmoisin, weiß, schwarz; in Sibirien; Hakengimpel (P. enucleator L.), roth od. grüngelb, Flügel mit zwei weißen Binden, Länge 74 Zoll, in Schwarzwäldern des Nordens. Der Girlitz (P. serinus) in Südeuropa u. der Rosengimpel (P. erythrinus) im nördlichen Europa, beide auch nach Deutschland kommend.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.