Heiligen Geists-Archipelagus

Heiligen Geists-Archipelagus

Heiligen Geists-Archipelagus (Heiligen Geists-Inseln, Quirosarchipelagus, franz. Archipel du Saint-Esprit, engl. New Hebrides), Inselgruppe im südwestlichen Polynesien, vom 14°–20° südl. Br. u. 184°–188° östl. L (von Ferro); besteht aus 6 größern u. zahlreichen kleineren Inseln, insgesammt ungefähr 100 QM. Flächenraum; meist gebirgig u. vulkanisch, größtentheils sehr fruchtbar, Küsten steil u. sicher, im Innern dichte Waldungen; Klima heiß, aber durch die Seeluft gemildert; Producte die gewöhnlichen von Polynesien (s.d.); die Einwohner (gegen 200,000) gehören dem Australnegerstamm an, sind mißtrauisch, kriegerisch, roh, sehr lebhaft u. stehen bis jetzt noch zumeist in feindseliger Beziehung zu den Europäern; das Christenthum einzuführen ist bisher an ihrer Wildheit gänzlich gescheitert. Die bedeutendsten Inseln u. Gruppen sind von N. nach S.: die Banksinseln, die Heiligen Geists-Insel (Espirito Santo, s.d. 8), die größte Insel des ganzen Archipels), Aurora, Malikolo, Ambrim, Sandwich, Erromango u. Tanna. – 1606 entdeckte Quiros die Heiligen Geists-Insel (weshalb auch die ganze Gruppe Quirosarchipelagus genannt wird), aber sein Versuch, hier eine Niederlassung zu gründen, mißlang. 1768 landete Bougainville von Neuem u. nannte die Gruppe die Großen Cycladen. 1774 besuchte sie Cook u. nannte sie New Hebrides. 1788 scheiterte Lapérouse an den Felsenrissen von Malikolo. 1789 wurden von Bligh die Banksinseln entdeckt. 1827 besuchte den H. der englische Capitän Dillon u. fand zuerst sichere Spuren von Lapérouse, welche dann der Capitän Dumont d'Urville 1828 näher verfolgte u. Gewißheit erlangte, daß Lapérouse hier gescheitert sei.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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