- Iphikrătes
Iphikrătes, athenischer Feldherr, Sohn eines Schusters, geb. um 413; er commandirte im Korinthischen Kriege die Söldner, wurde aber 393 v.[52] Chr. von den Spartanern im Lechäon geschlagen; er verbesserte nun das Kriegswesen der Athener wesentlich, indem er den immer gewöhnlicher werdenden Soldtruppen zu Fuß lange Lanzen, große Schwerter u. kleine runde Schilder gab, sie gut einexercirte u. unter ihnen strenge Disciplin hielt. Nun begann er Rache an den Spartanern zu nehmen u. vernichtete 392 deren Schaaren im Lechäon, wurde aber wegen seines Auftretens gegen die Argiver in Korinth abgesetzt. Dafür ging er 390 nach Thracien, besiegte die Spartaner in Abydos, verlor aber die Früchte seines Sieges gegen Antalkidas wieder. Später schlug er die Thracier, setzte den König Seuthes wieder in sein Reich ein u. führte 387–384 Krieg mit Kotys, heirathete aber nachher dessen Tochter; 380 zog er den Persern zur Wiedereroberung Ägyptens an der Spitze eines athenischen Soldheeres zu Hülfe; aber da er sich vor Memphis mit Pharnabazos entzweit hatte, kehrte er 374 nach Athen zurück. Darauf unterstützte er mit der athenischen Flotte die Kerkyräer u. nahm die den Spartanern zu Hülfe geschickten syrakusanischen Schiffe. Nach dem Frieden 371 von Harmodios der Überhebung angeklagt, vertheidigte er sich siegreich. 369 kämpfte er für Sparta gegen Theben, aber ohne Energie, u. hinderte den Rückzug des Epaminondas aus dem Peloponnes nicht. 368 ging er wieder nach Thracien u. zwang Amphipolis zur Unterwerfung; im Bundesgenossenkrieg 357 theilte er das Commando mit Chares u. Timotheos, u. da er vor Samos den tollkühnen Plan des Chares auf die Insel nicht unterstützte, wurde er des Verraths angeklagt u. zu einer Geldbuße verurtheilt. Er ging nun nach Thracien, wo er um 350 starb. Lebensbeschreibung bei Cornelius Nepos.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.