- Ausschließung
Ausschließung, 1) (A. der Leibesfrucht, Exclusio foetus), der Moment des Gebärens; 2) (Log.), die Nichtzulassung eines Mittleren od. Dritten zwischen 2 unmittelbar od. contradictorisch Entgegengesetzten (Tertium non datur); 3) A-en (Schriftg.), der Zubehör einer Schrift, welcher keine Schriftzeichen auf sich hat, sondern zur Darstellung der Ein- u. Ausgangszeilen u. der Zwischenräume zwischen den Wörtern u. Sätzen dient. A-en sind theils Gevierte, Vierecke, die genau die Höhe des Schriftkegels der Schrift zur Höhe u. Breite haben; sie dienen zum Beginnen eines Absatzes, zum Einziehen besonderer Sätze, der Noten unter dem Text, bei Tabellen zum Ausfüllen kleinerer Felder etc.; theils Halbgevierte, welche die Höhe des Schriftkegels zur Höhe u. die halbe Breite des Geviertes haben; beim Vorkommen von Bruchziffern müssen noch kleinere Gevierte vorhanden sein, mit denen dieselben ausgeschlossen werden (Schließ-, Bruchzifferquadrätchen). Spatien sind ganz dünne A., sie sind: dünne (Haarspatien), von ihnen gehen meist 5 auf ein Halbgeviertes; mittlere 4, dicke (Doppelspatien) 2; sie dienen zur Trennung der Wörter, zum Durchschießen derselben u. dgl. Um die Vacats der Columnen, die leeren Räume, welche beim Eingange u. zu Ende der Kapitel oft bleiben, die leeren Zwischenräume in Tabellen u. dergl. auszufüllen, brauchte man sonst größere Stücken u. Schriftzeug u. wählte dazu früher die Quadrate, welche die Höhe des Buchstabens vom Fuße bis da, wo der eigentliche Buchstabe aufgegossen war, zur Länge u. Breite, u. den Kegel der Schrift, zu der sie gehören, zur Dicke desselben hatten; daher hatte man Cicero-, Corpus-, Petitquadrate etc.; diese wurden aber durch die Concordanzen verdrängt, ebenfalls viereckige Stücken Schriftzeug, die 4 Cicerogevierte breit, indessen um ein Cicerohalbgeviertes länger sind. Man benutzt die Concordanzen wie die Quadrate, bestimmt aber auch mit ihnen die Columnenbreite, indem man dieselben in ihrer Höhe hinlegt (stehende Concordanzen), od. sie umlegt, so daß die schmälere Seite die Höhe, die längere die Breite bildet (liegende Concordanzen). Die halben Concordanzen sind um ein Cicerogeviertes schmäler, als die gewöhnlichen. Die Franzosen bestimmen auch die Concordanzen nach einem andern Systeme, nämlich dem der Punkte. Die Concordanzen von dünnerem Kegel, meist von Petit an, werden Durchschuß genannt u. dienen dazu, die Zeilen zu durchschießen, d.h. einen größeren Zwischenraum zu bewirken, so daß die Zeilen nicht dicht auf einander stehen. Man hat Halb-, Viertelcicero-, Halb- u. Viertelcorpus-, Petit-, Halbpetit-, Viertelpetit-Durchschuß. Durchschuß für ein bestimmtes Format zusammengegossen, sodaß er durchgehende Linien bildet, heißen Regletten (Durchschußlinien). Diese sind auch zuweilen von Holz.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.