Backenstreich

Backenstreich

Backenstreich, Schlag mit der Flachhand auf den Backen. Ein B. gehörte sonst zu mehreren Feierlichkeiten; so gaben die Römer bei Freilassung eines Sklaven diesem einen B., als Zeichen, daß die Macht des Herrn über ihn, mit diesem letzten Zeichen der Gewalt aufhöre; im Mittelalter (an mehreren deutschen Höfen bis Anfang des 18. Jahrh.) erhielt der Edelknabe bei der Wehrhaftmachung einen B. mit den Worten: dies leide von mir, aber von keinem mehr! bei Grenzumgehungen gab, u. gibt man an manchen Orten noch, mitgenommenen Knaben an den wichtigsten Grenzsteinen B-e, damit sie den Ort desto genauer merken sollen; in der Katholischen Kirche schlägt der Bischof bei der Firmelung den Gefirmelten sanft auf den Backen mit den Worten: Pax tecum! (d.i. Friede mit dir!) Dagegen ein B. mit Absicht u. nicht scherzweise gegeben (Ohrfeige) gehört rechtlich zu den groben Realinjurien u. wird, nach den Landesgesetzen u. nach den Verhältnissen der beleidigenden u. beleidigten Person zu einander, mit einer Geldbuße od. mit Gefängniß bestraft; bei Personen, unter denen Duelle gewöhnlich sind, u. welche Beleidigungen nur hierdurch auslöschen wollen, hat er meist einen Zweikampf zur Folge.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Backenstreich — Backenstreich,   Schlag mit der flachen Hand auf die Wange, alter rechtssymbolischer Brauch, z. B. bei der Freilassung römischer Sklaven, bei Wehrhaftmachung von Knappen, im handwerklichen Bereich bei Ernennung des Lehrlings zum Gesellen; nach… …   Universal-Lexikon

  • Backenstreich — Backenstreich, Schlag mit der flachen Hand auf den Backen, bei mehreren Völkern der ältern und neuern Zeit symbolische Handlung bei gewissen Feierlichkeiten. Bei den Römern erfolgte die Freilassung der Sklaven, im Mittelalter und an mehreren… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Backenstreich — Backenstreich, ein Schlag mit der flachen Hand auf den Backen, war bei den alten Römern das Zeichen der Freilassung eines Sklaven; im Mittelalter der Wehrbarmachung eines Edelknaben. Vergl. Firmung …   Herders Conversations-Lexikon

  • Backenstreich — Backenstreich,der:⇨Ohrfeige(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Backenstreich — ↑ Streich …   Das Herkunftswörterbuch

  • Backenstreich — Die Ohrfeige ist ein von der Seite geführter Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht. Das Wort „Ohrfeige“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und wurde im 13. oder 16. Jahrhundert[1] erstmals erwähnt (vgl. niederländisch oorveeg, zu veeg = Hieb,… …   Deutsch Wikipedia

  • Backenstreich, der — Der Backenstreich, des es, plur. die e, in der anständigern Schreibart, ein Schlag mit der flachen Hand auf die Backen; ehedem Bäkeling, Bekeling, bey dem Tatian Hantslac, oder Handschlag, so fern er mit der Hand geschiehet, im Schwabenspiegel… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Backenstreich — Bạ|cken|streich …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Firmung — im Hildesheimer Dom 2007: Bischof Norbert Trelle, erwachsene Firmkandidaten, Firmpaten Die Firmung (lat.: confirmatio ‚Bestätigung, Bekräftigung‘) ist eines der sieben Sakramente der römisch katholischen, der altkatholischen und der orthodoxen… …   Deutsch Wikipedia

  • Ohrfeige — Die Ohrfeige ist ein von der Seite geführter Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht eines Anderen. Das Wort Ohrfeige stammt aus dem Mittelhochdeutschen und wurde im 13. oder 16. Jahrhundert[1] erstmals erwähnt (vgl. niederländisch oorveeg, zu… …   Deutsch Wikipedia

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