- Belle Isle [1]
Belle Isle (spr. Bellihl), 1) Insel im Bezirk l'Orient des französischen Departements Morbihan, 4 QM., 8300 Ew.; ist fruchtbar, Sardellenfang, Boisalzschlemmerei, Handel u. Landwirthschaft; Le Palais, befestigte Hauptstadt derselben mit Hafen, 3000 Ew.; hier Nouvelle-Force, Gefängnisse mit Zelleneinrichtung, wo 1849 u. 1850 eine Anzahl politische Gefangene, darunter Albert, Sobrier, Guinard, Raispail, eingesperrt wurden. Die Insel gehörte im 9. Jahrh. den Grafen von Cournailles, kam dann an die Abteien Redon u. Quimperlé, von Letzter im 16. Jahrh. an König Karl IX. von Frankreich. Der König verlieh sie dem Marschall von Retz; 1658 kaufte sie Fouquet; dessen Enkel, der Marschall B., vertauschte sie 1718 gegen die Grafschaft Chisors an Ludwig XV. Bei B. 1759 glückliche Seeschlacht der Briten gegen die Franzosen; 2) (B. en Terre), Stadt im Bezirk Guingamp des französischen Departements Côte du Nord, Hochofen, Eisenhämmer; 1100 Ew. 3) Insel im Lough Earne der irischen Grafschaft Fermanagh; 4) eine zum Britischen Nordamerika gehörige Insel im Atlantischen Ocean an der Mündung der Straße von Belle Isle, zwischen Labrador u. der nördlichen Spitze von Neufundland; 5) Straße von B., einer der Ausflüsse des St. Lorenz-Golfes zwischen den Küsten von Labrador u. Neufundland, etwa 16 Meil. lang u. 2 Meil. breit. Die Schifffahrt in derselben ist unsicher u. deshalb wird sie wenig passirt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.