- Blutflecken [1]
Blutflecken, 1) mehr dunkle, blutige Ergießungen unter der Oberhaut, gewöhnlich glatt u. nicht über dieselbe erhaben, nicht wegzudrücken, von der Größe eines Nadelkopfs bis zu der einer Linse, od. auch größer u. unregelmäßig striemig (s. Blutstrieme), mit Fieber verbunden (s. Petechien) od. ohne dieses, in Folge von Scorbut, Milzleiden etc., gruppenweise u. ohne Ordnung auftretend, ohne Schmerz u. ohne Abschuppung. Die fieberlosen bilden die Blutfleckenkrankheit (Morbus maculosus Werlhotii). ein chronisches Übel, wobei sich die kleineren der genannten B., bisweilen auch Blutstriemen, mehr od. weniger über die Haut verbreitet zeigen, mit Mattigkeit, langsamem, schwachem Pulse, Blutungen aus dem Zahnfleische u. anderen Theilen der Mundhöhle, bisweilen auch aus anderen Orten, dem Scorbut verwandt, Folge des Aufenthalts in schlechter Luft, von Unreinlichkeit, dürftiger u. schlechter Nahrung, schlechter Beschaffenheit des Blutes. Die Blutfleckenkrankheit wird seltener u. dann vorzüglich durch die Blutungen lebensgefährlich od. tödtlich. 2) B. bei gerichtlichen Untersuchungen zu erkennen, s.u. Hämatin.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.