Boyen [1]

Boyen [1]

Boyen, Hermann v. B., geb. 1771 zu Kreuzburg in OPreußen, wo sein Vater Oberstlieutenant war; trat 1784 zu Königsberg in preußische Dienste, besuchte daselbst 3 Jahre die Militärschule u. wurde 1788 Lieutenant, wohnte dem Feldzuge in Polen 1794 als Adjutant v. Günthers bei, wurde 1799 Hauptmann, machte den Krieg 1805 im Generalstabe des Herzogs von Braunschweig mit, wurde nach dem Frieden in Tilsit Major, kam 1809 in das Kriegsdepartement, reorganisirte unter Scharnhorst das [158] Heer, wurde 1810 vortragender Adjutant des Königs, erhielt aber 1812, wegen Feindschaft gegen die Franzosen, den Abschied als Oberst u. bald darauf Generalmajor u. ging nach Rußland; nach dem Waffenstillstande 1813 wurde er wieder im Generalstabe angestellt u. machte als Chef desselben beim 3. Armeecorps die Feldzüge von 1813–14 mit, wurde nach dem 1. Pariser Frieden Kriegsminister u. ging mit dem König 1815 nach Paris; 1818 wurde er Generallieutenant u. wohnte dem Congreß zu Aachen bei, legte jedoch Ende 1819, bei der damaligen Demagogenverfolgung, seine Ministerstelle nieder u. lebte dann in OPreußen. 1840 wurde er von Friedrich Wilhelm IV. wieder in den activen Dienst berufen u. General der Infanterie, 1841 an Rauchs Stelle Kriegsminister, trat im Oct. 1847 aus dem Ministerium u. wurde Feldmarschall u. Gouverneur des Berliner Invalidenhauses; er st. den 15. Febr. 1848 als General-Feldmarschall. Er schr.: Beiträge zur Kenntniß des Generals v. Scharnhorst, Berl. 1833; Erinnerungen aus dem Leben Günthers, ebd. 1834. Er ist auch Dichter des Liedes: Der Preußen Losung, 1838.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Boyen — Boyen,   Hermann von, preußischer Generalfeldmarschall (seit 1847), * Kreuzburg (Ostpreußen) 23. 6. 1771, ✝ Berlin 15. 2. 1848; enger Mitarbeiter von G. J. von Scharnhorst und Graf Neidhardt von Gneisenau. Als Kriegsminister (1814 19) verankerte… …   Universal-Lexikon

  • Boyen — Boyen, Festung im preuß. Regbez. Gumbinnen, westlich bei der Kreisstadt Lötzen, zwischen dem Löwentin und Kisainsee, nach dem General v. Boyen (s.d.) benannt, mit einem Inf. Bataillon Nr. 44 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Boyen [2] — Boyen, Festung im preußischen Regierungsbezirk Gumbinnen, am Lewentinsec u. Johannisburger Kanal, 3 Meilen südlich von Angerburg; sie besteht aus den 3 Forts: Recht, Licht u. Schwert, u. ist dermalen noch nicht ganz vollendet …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Boyen — Boyen, nach dem Kriegsminister B. benannte kleine Festung und Sperrforts im Reg. Bez. Gumbinnen, bei Lötzen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Boyen [2] — Boyen, Herm. von, preuß. General, geb. 23. Juni 1771 zu Kreuzburg in Ostpreußen, seit 1808 neben Scharnhorst an der neuen Militärorganisation tätig, 1814 19 Kriegsminister und in dieser Stellung der hauptsächliche Gründer der preuß. Landwehr,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Boyen — † Boyen, adj. et adv. im gemeinen Leben, von Boy …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Boyen [1] — Boyen, Hermann von, geb. 1771 zu Kreuzburg in Ostpreußen, trat 1784 in Kriegsdienst, war Adjutant des General Günther während des Feldzugs in Polen, 1808 Major, erhielt 1812 nach dem Bündniß mit Frankreich als Franzosenfeind den Abschied, machte… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Boyen [2] — Boyen, ostpreuß. Festung am Lewentinsee und dem Johannisburgerkanale, Reg. Bez. Gumbinnen; nach dem Kriegsminister B. benannt …   Herders Conversations-Lexikon

  • Boyen — It would be a very brave person who stated categorically the origin of this most interesting name. It has been suggested that it could have Huguenot (French refugee) origins, and certainly Pierre Bouine, the son of Phillipe Bouine was christened… …   Surnames reference

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