- Brand [5]
Brand, 1) Wilhelm v. B., geb. 1644 im Brandenburgischen, ging 1664 nach England, trat darauf in brandenburgische Kriegsdienste, übernahm nach seiner Rückkehr von der großen Tour die Verwaltung seiner Güter, nahm aber 1671 von Neuem Kriegsdienste; er wohnte 1675 der Schlacht von Fehrbellin bei, wurde vor Stettin verwundet, 1690 Generalmajor, ging 1686 u. 1690 mit dem brandenburgischen Hülfscorps von 6000 M. nach Ungarn gegen die Türken, wurde 1692 Gouverneur von Magdeburg u. Generallieutenant u. befehligte von 1693 bis 1695 wieder gegen die Türken; machte 1596 den Feldzug in Brabant mit, eroberte 1698 Elbing u. starb 1701 als Gouverneur von Küstrin. 2) Adam, geb. in Lübeck, kam jung in Handelsgeschäften nach Moskau, begleitete 1692 den Holländer Ides nach China u. trieb nach seiner Rückkehr in Lübeck Handelsgeschäfte. König Friedrich I. übertrug ihm eine Gesandtschaft an den persischen Hof, allein der Tod des Königs hinderte die Ausführung, u. B. st. in Königsberg als Hof- u. Commerzienrath. Er schr.: Beschreibung der großen chinesischen Reise, Frankf. 1697, letzte Ausg. Lübeck 1734. 3) Karsten B., holländischer Schiffszimmermann, Peters d. Gr. von Rußland Lehrmeister im Seedienst. 4) Sebastian, s. Brandt. 5) Ewald, Sohn eines dänischen Conferenzrathes; trat früh in dänische Staatsdienste u. stieg durch seinen Freund Struensee, der ihn zu Beschäftigung u. Zerstreuung des geisteskranken Königs brauchte, zum Kammerherrn u. Oberaufseher der Schauspiele u. 1771 zum Grafen u. geheimen Rath. Mit Struensee fiel er, beschuldigt, den geisteskranken König durch Schläge mißhandelt zu haben, u. wurde 1772, nachdem ihm vorher die rechte Hand abgehauen war, geköpft u. geviertheilt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.