- Caballēro
Caballēro (spr. Kaballjero), 1) Juan, geb. 1712 im Königreich Neapel, trat in spanische Dienste u. leitete 1774 die Vertheidigung von Melilla in Marokko, commandirte 1779 die Ingenieurabtheilung, die an der Blockirung von Gibraltar Theil nahm, u. st. 1791 als spanischer Generallieutenant in Valencia. 2) Geronimo, des Vor. Bruder, trat ebenfalls in spanische Dienste, rettete Karl III. bei dem Überfall von Velletri das Leben, ward 1787 spanischer Kriegsminister, von Karl IV. verbannt, unter Godoy zurückberufen u. st. um 1800 als spanischer Grande u. Staatsrath. 3) Juan Antonio, Sohn von C. 1), geb. 1750 in Saragossa, ward 1793 spanischer Justizminister, verlor aber unter Ferdinand VII. 1808 sein Portefeuille, ward unter Joseph Präsident des Staatsrathes u. ließ sich nach der Restauration zu Bordeaux nieder. 4) Don Fermin, geb. 1800 in Barajas de Melo in der Provinz Cuença, ward 1823 Advocat in Madrid, gründete 1833 das Boletin del comercio, welches jedoch 1834 unterdrückt wurde, worauf C. ein neues: Eco del comercio gründete. 1835 bei der Berufung der Cortes von Cuença zum Procurator gewählt, trat er in Opposition gegen das Ministerium Martinez de la Rosa u. 1836 an die Spitze der revolutionären Junta von Cuença, ward Deputirter bei den constituirenden Cortes, stimmte gegen die Bestätigung der Königin-Mutter als Regentin u. war der heftigste Gegner der Ministerien Calatrava u. Ofalia; 1838 wurde er zum Mitglied der Provinzialdeputation von Madrid gewählt. Er schr.: Fisonomia natural y politica de los diputados a cortes en 1834, 1835, 1836, Madrid 1836; El gobierno y los cortes del estatuto, materiales para su historia, 1837; Manual geogr.-administ. de la monarquia españ., 1844.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.