- Cumarīn
Cumarīn (Chem.), C18H6O4, von Guibonet entdeckt u. von Delalande untersucht u. analysirt, findet sich bes. in den Tonkabohnen, in den Melilotenblüthen, im Waldmeister, in den Blüthen von Anthoxantum odoratum u. in den Fahamblättern (Angraecum fragrans). Die Gewinnung des in den Tonkabohnen enthaltenen C. geschieht durch Ausziehen mit starkem Alkohol, aus welchem sich das C. krystallinisch ausscheidet; es krystallisirt in farblosen reciangulären Schuppen od. Prismen, schmilzt bei 50° u. siedet bei 250°; es besitzt einen angenehmen aromatischen Geruch u. brennenden Geschmack; die Dämpfe greifen die Gehörnerven an; es ist kaum löslich in kaltem Wasser, ziemlich löslich in siedendem; es löst sich unverändert in verdünnten Säuren; concentrirte Salpetersäure verwandelt es in Nitro-C.; durch fortgesetztes Sieden geht das C. in Pikrinsäure u. durch Erhitzen mit starker Kalilauge in Cumarinsäure über. Das C. fällt essigsaures Bleioxyd nicht.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.