- Damen
Damen, Mitglieder von Stiftern u. Frauenorden, so 1) D. des heiligen Herzens od. des Glaubens Jesu, gestiftet 1799 unter den Auspielen von Nicolao Paccanari von der Erzherzogin Mariane von Österreich, nach den Regeln der ehemaligen Jesuitinnen; Zweck: Verbreitung des Unterrichts u. religiöser Bildung in den Städten u. bei den höheren Klassen, Errichtung von Pensionaten u. Wohnungen der Zurückgezogenheit für vornehme Damen, Freischulen für arme Kinder; Hauptsitz zu Paris in der Straße Varennes; verbreitet in Fraukreich, Italien, Belgien, Amerika u. sehr thätig in ihrem ultramontanistischen Wirken; 2) Damen u. L. F. der christlichen Liebe (D. von St. Michel), gestiftet 1640 von Eudes Mezeray zu Caen, zu besonderer Verehrung der Herzen Jesu u. Mariä u. zur Bekehrung unordentlich lebender Frauenzimmer; 1651 nach augustinischer Regel bestätigt; Tracht: weiß, Schleier schwarz, auf dem Scapulier ein silbernes Herz mit dem Bild der heiligen Jungfrau mit dem Jesuskind, umgeben von einem Kranz aus Lilien u. Rosen. Erloschen 1790; 1807 wieder aufgeblüht, 1814 über viele französische Städte verbreitet, umfaßte nachmals 3 Klassen von Reuigen u. Büßerinnen: 1. Klasse, Frauen u. Mädchen, die auf Verlangen der Eltern, Verwandten od. der Polizei aufgenommen sind; 2. Klasse, Mädchen über 15 Jahre, die sich freiwillig eingefunden haben; 3. Klasse, Mädchen unter 15 Jahren, bei welchen eine Besserung der Sitten etc. nöthig geworden ist. Die 3 Klassen werden in Religion, weiblichen Arbeiten etc. unterrichtet, leben streng u. werden nur als ganz gebessert entlassen. Dazu hat jedes Haus eigene Wohnungen für Damen, welche von der Welt getrennt leben wollen, ohne selbst Klosterfrauen zu werden. 3) D. der christlichen Liebe, s. u. Christliche Liebe, Orden der, 2).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.