- Nodier
Nodier (spr. Nodich), Charles Emanuel, geb. 1780 in Besançon, wurde hier 1797 Bibliothekgehülfe u. ging dann nach Paris, wo er erst mit den Republikanern, dann mit den Royalisten in Verbindung trat u. nach dem 18. Brumaire ein Gedicht gegen Napoleon, La Napoléone, in englischen Journalen erscheinen ließ. Er wurde deshalb verhaftet u. aus Paris verwiesen; nach einer abermaligen Verhaftung floh er in das Juragebirge, wo er sich mit naturwissenschaftlichen Forschungen beschäftigte. Hier entdeckt, begab er sich nach der Schweiz, wo er sich mit Illuminiren von Bildern ernährte. Er kehrte endlich nach Frankreich zurück u. beschäftigte sich in Dôle wissenschaftlich; wiederum wanderte er aus, wurde 1809 Bibliothekar in Laibach u. Herausgeber eines officiellen Journals. Die Vorgänge von 1814 führten ihn nach Frankreich zurück, wo er wieder als Gegner Napoleons auftrat; die Bourbons verliehen ihm hier den Adel u. eine Bibliothekarstelle am Arsenal; er st. 26. Jan. 1844 in Paris, u. in Besançon wurde ihm ein Denkmal errichtet. Er schr. außer mehren Romanen: Dictionnaire des onomatopées de langue franç., Par. 1808, 2. A. 1828; Archéologue, ebd. 1810; Dictionnaires de la langue écrite, ebd. 1813; Commentaire sur les fables de Lafontaine, ebd. 1818, 2 Bde.; Voyages pittor. et romant. dans l'ancienne France, 2 Bde.; Dictionnaire universelle de la langue française, 2 Bde, 1822, 6. A. Par. 1839; Eléments de linguistique, 1834; Souvenirs, épisodes et portraits pour servir à l'histoire de la révolution, Par. 1831, 2 Bde.; Mémoires de Maxime Odin, ebd. 1832; Oeuvres, ebd. 1832, 12 Bde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.