Dädalōa

Dädalōa

Dädalōa (gr. Ant.), böotisches Fest zu Ehren des Zeus u. der Here, es gab deren zwei: 1) die kleineren D. der Platäenser, in dem Haine Alalkomenä aller sieben Jahre gefeiert; die Bäume, auf welchen sich Krähen mit geraubtem Fleische niederließen, das zu diesem Zweck auf die Erde gelegt worden, wurden umgehauen u. aus ihnen Bilder (Dädala) geschnitzt; 2) die großen D., von allen böotischen Städten alle 60 Jahre gefeiert, angeblich zur Erinnerung an die 60 jährige Verbannung der Platäenser nach Zerstörung ihrer Stadt durch die Thebaner (indeß waren die Platäenser 428 v. Chr. nur 41 u. 373 nur 35 Jahre verbannt; die Zahl 60 bezieht sich also wohl auf einen alten Festcyclus). Vor dem Feste wurden von den, bei den kleineren D. verfertigten Dädalen 14 ausgewählt u. unter die Platäenser, Koronäer, Thespier, Tanagräer, Chäroneer, Orchomenier, Lebadeer u. Thebaner, welche Völker um die Zurückführung der Platäenser u. um Einrichtung des Festes selbst sich bes. verdient gemacht hatten, nach dem Loose vertheilt; dann wurde am Asopos eine geschmückte Statue der Here nebst einer Paranymphe (Brautjungfer) u. zahlreichem Gefolge auf den Gipfeln des Kithäron feierlich geleitet u. auf einem Altar dieses Bild nebst jenen 14 Bildern verbrannt, zugleich auch von den einzelnen Städten dem Zeus u. der Here Opfer gebracht.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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