Einlager

Einlager

Einlager (Obstagium), im Mittelalter accessorischer Vertrag, vermöge dessen der Schuldner, wenn er nicht zur gesetzten Zeit Zahlung leisten konnte, auf die erfolgte Einmahnung sich an einem Orte einfinden mußte u. solchen, bei Strafe der Ehrlosigkeit, nicht eher verlassen durfte, bis er den Gläubiger völlig befriedigt hatte. Auch Geistliche (Obstagium claustrale) konnten sich demselben unterwerfen; selbst Gerichte, die einer Partei das rechtliche Gehör verweigert od. ihre Entscheidung lange verzögert hatten, wurden zum E. verurtheilt, bis sie das Urtheil gefällt hatten. Es wurde aber durch Reichsgesetze eingeschränkt u. 1571 aufgehoben, erhielt sich jedoch noch lange im Holsteinischen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Einlager — oder Einreiten, altdeutscher Rechtsbrauch, wonach der Schuldner für den Fall nicht rechtzeitiger Erfüllung seiner Schuld sich verpflichtete, auf erfolgte sog. Einmahnung an einem bestimmten Ort bis zur Befriedigung des Gläubigers in Gewahrsam zu… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Einlager — (obstagium, Leistung, Giselschaft), war im Mittelalter für Schuldner und Bürgen die Conventionalstrafe, an einem bestimmten Orte so lange eingebannt bleiben zu müssen bis Zahlung erfolgte. Durch Gesetzgebung und Sitte nunmehr beseitigt …   Herders Conversations-Lexikon

  • Einlager, das — Das Einlager, des s, plur. inus. das Lager, d.i. der Aufenthalt in oder an einem Orte. Besonders verstand man in den mittlern Zeiten unter dem Einlager diejenige Art des Arrestes oder der Geißelschaft, nach welcher der Schuldner, in Ermangelung… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Leistung — Leistung, 1) (Leistungmachung, Leistungsrecht), so v.w. Einlager; Leister, welcher das Einlager leistet; 2) der Gegenstand einer Forderung …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Einreiten — Einreiten, verb. irreg. S. Reiten. Es ist, 1) ein Neutrum, welches das Hülfswort seyn erfordert, hinein reiten, in einen Ort reiten, in welcher Bedeutung es doch wenig mehr vorkommt. Ehedem gebrauchte man es theils von einen feyerlichen Einzuge… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Einritt, der — Der Einritt, des es, plur. inus. das Einreiten, so wohl von dem feyerlichen Einzuge zu Pferde, den Einritt halten; als auch von dem Einreiten in das Einlager. In beyden Bedeutungen kommt es im Hochdeutschen wenig mehr vor. S. Einreiten und… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Banntaiding der Pfarrherrschaft Obritzberg — Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen und/oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Recht zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität von Artikeln aus dem Themengebiet Recht auf ein akzeptables Niveau zu bringen.… …   Deutsch Wikipedia

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  • Beschaffungszeit — (auch Beschaffungsdauer oder Beschaffungsfrist) ist ein Begriff aus der Materialwirtschaft, insbesondere der Materialbedarfsermittlung Unter Beschaffungszeit versteht man die Zeitspanne zwischen der Erteilung einer Bestellung für eine Ware… …   Deutsch Wikipedia

  • Kieler Umschlag — Darstellung des Kieler Umschlages auf einem Kieler Notgeldschein von 1921 Der Kieler Umschlag ist ein Volksfest in der schleswig holsteinischen Landeshauptstadt Kiel …   Deutsch Wikipedia

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