- Eschenmayer
Eschenmayer, Karl Adolf Aug. von E, geb. 4. Juli 1768 in Neuenburg (im Württembergischen), war früher Physikus in Sulz u. Kirchheim, wurde 1811 Professor der Medicin u. später der Philosophie in Tübingen, legte aber 1836 sein Amt nieder u. privatisirte seitdem in Kirchheim am Teck, wo er 17. Novbr. 1852 starb. Er machte sich vorzüglich bekannt durch seine philosophischen Erklärungen der Äußerungen somnambuler Personen, wie die der sogenannten Seherin von Prevorst, indem er einer mystischen Auffassung des Lebens huldigte u. mannigfache Erscheinungen desselben durch Einwirkung von Geistern zu deuten suchte. Er schr.: Die Philosophie in ihrem Übergange zur Nichtphilosophie, Erl. 1803; Der Eremit u. der Fremdling, ebd. 1805; Einleitung in Natur u. Geschichte, ebd. 1806; Versuch die scheinbare Magie des thierischen Magnetismus aus physiologischen u. physischen Gesetzen zu erklären, Tüb. 1816; Psychologie, Stuttg. 1817, 2. Aufl. 1822; System der Moralphilosophie, ebd. 1818; Religionsphilosophie, Tüb. 1818–1824, 3 Thle.; Normalrecht, Stuttg. 1819 f., 2 Thle.; Grundlinien zu einem allgemeinen canonischen Rechte, ebd. 1825; Die einfachste Dogmatik aus Vernunft, Geschichte u. Offenbarung,[886] Tüb. 1826; Mysterien des inneren Lebens, erläutert aus der Geschichte der Seherin von Prevorst, Tüb. 1830; Über die Abschaffung der Todesstrafe, ebd. 1831; Grundriß der Naturphilosophie, ebd. 1832; Die Allöopathie u. Homöopathie, ebd. 1834; Die Hegelsche Religionsphilosophie verglichen mit dem christlichen Princip, ebd. 1834; Der Ischariotismus unserer Tage, ebd. 1835; Grundzüge der christlichen Philosophie, Bas. 1840; Organon des Christenthums, Stuttg. 1843; Sechs Perioden der christlichen Kirche, Heilbr. 1851; Betrachtungen über den physischen Weltbau, 1852. Auch gab er mit Kiefer u. Nasse Archiv für den thierischen Magnetismus, Lpz., später Halle, 1817–24, 12 Bde., heraus.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.