Fesch

Fesch

Fesch, Joseph, geb. 3. Jan. 1763 in Ajaccio, Sohn eines Schweizeroffiziers in genuesischen Diensten, [213] Franz F., u. der Wittwe von Ramolini, Mutter von Lätitia Bonaparte, Anfangs Geistlicher, dann französischer Kriegscommissär, wurde, als Napoleon Bonaparte, sein Neffe, zur Herrschaft kam, 1801 Erzbischof von Lyon, 1803 Cardinal u. französischer Gesandter in Rom, begleitete 1805 den Papst nach Paris u. wurde 1805 Großalmosenier von Frankreich u. Senator. 1806 begehrte ihn der Kurerzkanzler Dalberg zum Coadjutor u. Nachfolger; allein Napoleon gestattete dies nicht, weil F. sich zu sehr als Anhänger des Papstes gezeigt hatte. F. schlug dagegen 1810 das Erzbisthum Paris aus u. lebte in Ungnade zu Lyon bis 1814, wo er nach Rom ging u. seinen Platz im Heil. Collegium wieder einnahm. Nach der Rückkehr Napoleons kam er nach Paris, wurde Pair, ging aber nach der Schlacht von Waterloo wieder nach Rom. Ungeachtet ihm ein päpstliches Breve auf Ansuchen der bourbonischen Regierung die Ausübung des Amts als Erzbischof von Lyon untersagte, war er zu einer Verzichtleistung nicht zu bewegen, bis er 1825 zwar den Functionen, aber nicht dem Erzbisthum entsagte. Seitdem lebte er in Rom, wo er 13. Mai 1839 starb. Er hinterließ eine 17,000 Nummern starke Gemäldesammlung, größtentheils von ihm als Kriegscommissär gesammelt, welche in Rom 1845 versteigert wurde. Seine Leiche wurde 1851 nach Ajaccio gebracht.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • fesch — sein, im Sinne von modern, aufgeschlossen, hübsch, flott, sportlich. Die Vorstufe dazu war das berlinisch ›fäschen‹, das dem englischen Substantiv ›fashion‹ nachgebildet war und zur Biedermeierzeit als Modewort galt. Offenbar wurde es aber nicht… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • FESCH (J.) — FESCH JOSEPH (1763 1830) Fils d’un militaire suisse venu chercher fortune en Corse, demi frère de Madame Mère, Fesch n’a que six ans de plus que son neveu Napoléon. Au début de la Révolution, il est déjà archidiacre et prévôt du chapitre… …   Encyclopédie Universelle

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  • Fesch — Fesch, Jos., Kardinal, Stiefbruder der Mutter Napoleons I., geb. 3. Jan. 1763 zu Ajaccio, erst Geistlicher, 1796 franz. Kriegskommissar in Italien, 1802 Erzbischof von Lyon, 1803 Kardinal, dann Großalmosenier, Graf und Senator, zerfiel mit… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fesch — Fesch, Joseph, geb. 1763 zu Ajaccio, der Sohn eines aus Basel stammenden Offiziers u. Stiefbruder der Mutter Napoleons I., befand sich beim Ausbruche der Revolution im Seminar von Aix u. wurde Kriegskommissär bei der italien. Armee, später aber… …   Herders Conversations-Lexikon

  • fesch — [österr. fe:ʃ] <verkürzt aus engl. fashionable, vgl. ↑fashionabel>: a) (österr. u. ugs.) schick, schneidig, flott, elegant; b) (österr.) nett, freundlich …   Das große Fremdwörterbuch

  • fesch — Adj hübsch, flott, modisch erw. oobd. (19. Jh.) Entlehnung. Aus ne. fashionable, (zu ne. fashion Aufmachung, Mode , aus afrz. façon Aufmachung, Machart ) wird zunächst in der Wiener Umgangssprache fashionabel entlehnt. Dies wird zur einsilbigen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • fesch — »schick, schneidig, flott, elegant«: Das seit dem 19. Jh. bezeugte Adjektiv ist aus der Wiener Mundart übernommen, wo es gekürzt ist aus engl. fashionable »modisch, elegant«. Zugrunde liegt engl. fashion »Aufmachung, Erscheinung« (mengl. fasoun,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Fesch — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Pour l article principal, voir Famille Fesch ou Faesch. Joseph Fesch, (1763 1839), archevêque de Lyon de 1802 à 1836 et oncle de Napoléon Bonaparte.… …   Wikipédia en Français

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