Formerz

Formerz

Formerz (Hüttenw.), Erz, welches über die Hälfte Silber enthält.

Formes, 1) Karl Jean, geb. 7. Aug. 1816 in Mühlheim am Rhein; von seinem Vater zum geistlichen Stande bestimmt, versah er während dreier Jahre die Küsterstelle an seinem Geburtsorte u. erregte bald allgemeine Aufmerksamkeit durch seine Gesangsvorträge in Concerten u. in der Kirche. 1841 machte er den ersten theatralischen Versuch als Sarastro in Mozarts Zauberflöte auf dem Stadttheater zu Köln. Unter K. Kreuzers u. Gun, berts Anleitung im dramatischen Gesange ausgebildet, trat er bei dem Kölner Theater in ein Engagement von 1841 bis 1843; nach Ablauf desselben ging er nach Manheim u. von dort 1845 zum k. k. Hofoperntheater nach Wien. Wegen der im J. 1848 dort ausgebrochenen Revolution verließ er Wien u. gastirte bis 1850 auf einer Rundreise durch Deutschland in fast allen Hauptstädten. 1850 wurde er als erster Bassist der Italienischen Oper in London (Coventgarden) engagirt; die Wintersaison von 1851 bis 1852 verlebte er im Engagement beim Hoftheater in Madrid u. die Sommersaison 1852 wieder beim Coventgardentheater. Während der Wintersaison von 1852 bis 1853 war er in St. Petersburg bei der Italienischen Oper engagirt u. von 1853 bis 1857 zu allen Saisons wieder in London beim Coventgardentheater; 1857 unternahm er eine Kunstreisenach Amerika. Seine Hauptrollen sind: Sarastro in der Zauberflöte, Figaro in Figaros Hochzeit, Marcel in den Hugenotten, Lysiart in Euryanthe, Figaro im Barbier von Sevilla, Georg in den Puritanern u.a. 2) Theodor, Bruder des Vorigen, geb. 24. Juni 1826 zu Mühlheim am Rhein, folgte seinem Bruder nach Wien, wurde hier musikalisch ausgebildet u. trat 1846 im Sommertheater zu Ofen als Edgardo in der Lucia mit allgemeinem Beifall auf. Von dort ging er nach Wien in Engagement beim Hofoperntheater u. trat hier unter fortwährend sich steigerndem Beifall auf, bis das Jahr 1848 ihn zwang, wegen der ausgebrochenen Revolution Wien zu verlassen. Bald darauf trat er in Manheim für die nächsten zwei Jahre ein Engagement an u. folgte hierauf einem Rufe an das k. Hoftheater in Berlin,[422] bei welchem er seit 1851 engagirt ist. Außerdem gastirte er in den Londoner Concertsaisons u. in den größten Städten Deutschlands mit großem Beifall. Der Ton seiner Stimme ist voll Metall u. Klang u. dabei von der größten Ausdauer. Seine Hauptrollen sind: Masaniello in der Stummen von Portiet, Adolar in der Euryanthe, Tamino in der Zauberflöte, Florestan in Fidelio, Georg Brown in der Weißen Dame u. Arnold im Tell.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Form, die — Die Form, plur. die en, aus dem Latein. Forma. 1. Die äußerliche Gestalt eines Körpers. 1) Eigentlich, die äußerliche Gestalt eines durch die Kunst hervor gebrachten Körpers. Es hat weder Gestalt noch Form. Einen Huth in die Form bringen, ihm die …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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