- Frühstück
Frühstück (fr. Dejeuner, gr. Ariston, lat. Prandium), die Nahrung, die in der Morgenzeit genossen wird; ist in der Regel nur für thätige Personen nicht zu umgehen, ohne sich in der Vormittagszeit geschwächt zu fühlen. Die Wahl u. die Zeit, auch ob es auf ein- od. zweimal genossen wird, wird durch Körperconstitution, Lebensordnung, Convenienz etc. bestimmt. In der Regel soll das F. kräftig sein, ohne zu überreizen u. ohne allzusehr zu sättigen, also nicht leicht die Hauptmahlzeit des Tages. Es besteht daher auch gewöhnlich mehr in flüssigen, als in festen Stoffen. Das allgemeine Wohlbefinden hängt sehr mit der Anordnung des F-s jeden Tag zusammen, weswegen auch gewöhnlich mit demselben in den verschiedenen Lebensaltern gewechselt wird. Nach französischer u. englischer Sitte, wo das Mittagsessen in die Nachmittagsstunden von 4–6 Uhr verlegt worden ist, pflegt man um 11 od. 12 Uhr ein Gabelfrühstück (Dej. à la fourchette), meist aus einer od. zwei warmen od. auch kalten Speisen, Eiern, Coteletten u. dgl. bestehend, einzunehmen. Bei den Engländern heißt dies zweite F. Lunchfrühstück; auch bei den Römern u. Griechen war dies gewöhnlich; s.u. Mahlzeit.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.