- Gaelen
Gaelen (engl. Gaels), nennen sich in ihrer eigenen Sprache die celtischen Bewohner Irlands u. Hochschottlands. Obgleich in den schottischen Niederlanden (Lorlands) der Name Erse, d.i. Irisch (od. nach der Aussprache Ersh), für die Celtische Sprache (nicht für das Volk) der Hochschotten (Highlanders) od. Bergschotten vielfach neben der Bezeichnung Gaelisch (engl. Gaelic) gebraucht wird, so ist derselbe doch den Hochländern völlig unbekannt. Letztere nennnen ihr Volk selbst stets Gadhel (nach anderer Orthographie Gaedhet, Gaoidheal) u. ihre Sprache Gaoidhilg; ganz ebenso nennen sich die Irländer in ihrer, dem Hochschottischen sehr nahe verwandten Sprache u. werden auch von den Hochschotten mit diesem Namen bezeichnet. Gael ist genau dasselbe Wort, wie Gadhel, nur nach der jetzigen Aussprache geschrieben. Einige neuere Sprachforscher benutzen die doppelte Schreibweise des Namens u. bezeichnen mit Gadhelisch den ganzen irisch-hochschottischen Zweig der celtischen Völker u. Sprachen, während sie die Namensform Gaelisch auf die Hochschotten u. das Hochschottische beschränken. Sonst unterscheidet man zwischen Gael Albinnich, d.i. Gaelen von Albion (od. Schottland) u. Gael Erin nach, d.i. Gaelen von Erin (od. Irland). Bei den Kymren in Wales lautet die Namensform Gwyddel. Die nichtceltischen Bewohner Schottlands werden von den Hochländern Gaoll, in der Mehrzahl Gaoill, d.i. Fremde (irisch Gall), genannt; das Land der Hochschotten heißt Gaeldoch, das Land der Nichtcellen aber Galldoch. Die Gaelen sind die nächsten Stammverwandten der celtischen Irländer, wie auch ihre Sprache bekundet, s. Gaelische Sprache u. Literatur. Obgleich in stetiger Abnahme begriffen, haben sie doch noch bis auf den heutigen Tag theilweise ihre alten Sitten u. Gebräuche bewahrt, s. Hochschotten. Vgl. außer zahlreichen (meist höchst unkritischen) Arbeiten über Ursprung u. Nationalität der Gaolen: Skene, The Highlandes of Scotland, Lond. 1837, 2 Bde.; Wilson, The Archaeologia or prehistoric annals of Scotland, Edinb. 1851; Diefenbach, Celtica, Stuttg. 1839–42, 3 Bde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.