Gartenerde

Gartenerde

Gartenerde, zum Gedeihen von Gartengewächsen, bes. Zierpflanzen (Topfpflanzen) dienliche Erdarten, die bes. zubereitet werden müssen. Es gehören dazu: a) Nadelholzstockerde, besteht aus noch nicht ganz verwestem Moder von Tannen- u. Fichtenstöcken, vermengt mit ungesiebter ordinärer Gartenerde; b) Lauberde, leichte, nahrhafte Dammerde, kommt bisweilen in düstern Laubwäldern rein vor, wird künstlich bereitet aus nassem Laube u. seinem Heckenschnitt, wovon Composthaufen gebildet werden; c) Rasenerde, wird von Rasen, Unkraut, Gemüseabfällen, guter schwarzer Teichschlammerde u. altem Mistbeetdünger bereitet, indem man davon mit Zusatz von Kalk Composthaufen anlegt; die Rasenerde ist schwerer u. fetter als Lauberde, aber leichter u. weniger fett als Mistbeeterde; d) Mistbeeterde, die fetteste Erdart, besteht aus einer Mischung gleicher Theile alten Mistbeetdüngers, Kuhmistes u. fetten Schlammes, die nach Art des Compostes behandelt werden; e) Holzerde, noch leichter als die Lauberde, wird ebenso wie diese aus Sägespänen u. verfaultem Holze bereitet; f) Haideerde, sehr leicht, besteht aus einem Gemisch von mehr od. weniger Torf- u. Haidekrauthumus u. viel seinem, glänzendem,[938] weißem Quarzsande; g) Moorerde, wird mit Haideerde gemischt angewendet u. besteht aus viel vegetabilischem Humus, wenig Sand u. geringen Antheilen von Säure u. Eisen, wird am besten in Moorgegenden an den ausgeworfenen Grabenufern gewonnen. Der Platz im Garten, wo die G. zubereitet wird, heißt Erdmagazin; es muß an einer versteckten Stelle befindlich u. weder zu sonnig, noch zu schatig gelegen sein. Vor dem Gebrauch muß man die G. durch ein nicht zu seines Sieb schlagen, um sie von allen rohen Theilen zu befreien.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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