Haarbeutel

Haarbeutel

Haarbeutel, 1) platter, von schwarzem Taffet, unten gewöhnlich breiter als oben, auf beiden Seiten zusammengenähter, mit Watte od. Werg ausgefütterter Beutel, mit platten Schleifen besetzt od. einer Rose ähnlich. Die H. kamen in Frankreich unter Ludwig XIV. auf u. waren Anfangs bestimmt, den zusammengelegten Haarzopf od. das Hinterhaar einer Beutelperücke hineinzustecken. Je nach der Mode waren die H. größer od. kleiner. 2) So v.w. leichter Rausch.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Haarbeutel — Haarbeutel, unter Ludwig XIV. in Frankreich Mode gewordene platte, auf beiden Seiten zusammengenähte, mit Watte oder Werg ausgearbeitete, bald größere, bald kleinere Beutel von schwarzem Taft, die unten breiter als oben und mit platten Schleifen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Haarbeutel — Haarbeutel, seidenes, meist schwarzes Säckchen zur Aufnahme der gepuderten Nackenhaare, seit etwa 1710 beim franz. Militär üblich, verdrängte seit Mitte des 18. Jahrh. die Staatsperücke, verschwand seit der Franz. Revolution …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Haarbeutel — Haarbeutel, unter Ludwig XIV. Mode, bestand aus einem wattirten Beutel von schwarzem Taffet und sollte ursprünglich den zusammengelegten Zopf oder das Hinterhaar einer Beutelperücke aufnehmen …   Herders Conversations-Lexikon

  • Haarbeutel — *1. Er hat (sich) einen Haarbeutel (gekauft). – Körte, 2508n. Ist berauscht (s. ⇨ Ansehen 29 u. ⇨ Boden 38). Vermuthlich weil gemeine Leute manchmal im Rausche sich etwas Höheres und Wichtigeres zu sein dünken, als sie wirklich sind, mithin in… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Haarbeutel — nannte man im 18. Jahrhundert den Beutel, dessen sich die Männer bedienten, um die langen Hinterkopfhaare darin zusammenzufassen, woraus sich dann der künstliche Zopf des friderizianischen Zeitalters entwickelte. Mit dem Gewicht dieses Beutels… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Haarbeutel, der — Der Haarbeutel, des s, plur. ut nom. sing. ein Beutel, worin die Mannspersonen das hintere Haupthaar tragen; in einigen Oberdeutschen Gegenden ein Haarsack. Einen Haarbeutel haben, oder sich einen Haarbeutel trinken, einen leichten Rausch, im… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Haarbeutel — Haar|beu|tel 〈m. 5; in Frankreich um 1800〉 mit Schleifen besetzter Beutel, der um den Zopf der Perücke getragen wurde * * * Haar|beu|tel, der: (im 18. Jh. gebräuchlicher) schwarzer, gummierter Taftbeutel, in den das lange Nackenhaar der weiß… …   Universal-Lexikon

  • Haarbeutel — Haarbeutelm Rausch.BeiderHaarbeutelmodewurdendieHaarezubeidenSeitendesKopfesinLockengeordnetunddieHaupthaarfüllerückwärtsineinemBeutelgefangen;dieserBeuteldrückteaufdenKopf,ähnlichwiederRausch.1700ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Liste geflügelter Worte/E — Geflügelte Worte   A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W Y Z Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Kleidermode zur Zeit Ludwig XIV. — Ludwig XIV. von Frankreich; 1701 Voltaire …   Deutsch Wikipedia

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