- Handbänder
Handbänder (Ligamenta manus, Anat.), die, die Knochen der Hand mit einander verbindenden Faserbänder. A) Bänder des Handgelenkes: Kapselband (vgl. Armbänder), hefte[926] sich an den Umfang der Gelenkgrube des Vorderarms, an den, zwischen die Gelenkflächen der Ulna u. des dreieckigen Handwurzelknochens eingeschobenen dreieckigen Knorpel, u. das Kahn-, halbmondförmige u. dreieckige Bein. Es wird durch vier Hülfsbänder: das Rückenhülfsband an dem äußeren Rande der Gelenkhülle des Speichenknochens, u. der Rückenfläche des dreieckigen Beins; das Hohlhandhülfsband (Ligamentum fibrosum volare) an den Speichenknochen, Griffelfortsatz der Ulna, u. die Volarfläche der oberen Reihe der Handwurzelknochen; das Speichenhülfsband (L. radiale laterale) am Griffelfortsatz der Speiche u. Radialfläche des Kahnbeins; das Ellenbogenhülfsband (L. ulnare laterale) an den Griffelfortsatz der Ulna u. der Ulnarfläche des dreieckigen Knochens befestigt. B) Bänder zur Vereinigung beider Reihen der Handwurzelknochen: Ein gemeinschaftliches Kapselband, welches sich an alle Handwurzelknochen, mit Ausnahme des Erbsenbeins, anheftet, u. durch ein Volar-, Dorsal-, Radial- u. Ulnarhülfsband unterstützt wird. C) Bänder zwischen den einzelnen Handwurzelknochen. Dergleichen liegen neun an der Hohlhandfläche, als: eine Synovialmembran, zwischen den Knorpelflächen, u. Kapselband zwischen den Linsen- u. Hakenbein, übrigens Verbindungsfasen zwischen den Knochen. Fünf an der Rückenfläche, worunter eine gemeinschaftliche, die Kapselmembran des ganzen Corpus bedeckende Membran. D) Bänder zwischen der Handwurzel u. den Mittelhandknochen: Kapselband der Handwurzel- u. Mittelhandknochen, welches sich an das kleinere vieleckige, Haken- u. Kopfbein, u. an die unteren Enden des zweiten bis fünften Mittelhandknochens anheftet. Übrigens werden die gedachten Mittelhandknochen durch sechs Rücken- u. durch sieben Hohlhandbänder mit den großen u. kleinen vieleckigen, dem Haken- u. Kopfbein der Handwurzel verbunden. Der Daumen hängt durch ein Kapselband, welches durch vier Hülfsbänder verstärkt wird, mit dem größeren viereckigen Bein zusammen. E) Eigene Mittelhandknochenbänder. Die seitlich einander zugekehrten Gelenkflächen an der Basis der Mittelhandknochen werden durch Kapselbänder, die des zweiten, dritten, vierten, fünften Mittelhandknochens, durch Volar-, Dorsal- u. Lateralbänder, u. die vorderen Gelenkköpfchen der genannten Knochen durch Hohlhandbänder mit einander vereinigt. F) Die ersten Glieder der Finger sind mit den betreffenden Mittelhandknochen, die folgenden Glieder unter sich durch Kapselbänder u. durch Seitenbänder verbunden. Vgl. Handmuskelbinden.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.