Ikonantidyptisches Fernrohr

Ikonantidyptisches Fernrohr

Ikonantidyptisches Fernrohr, wurde von Navarre, königlichen Opticus in Paris, 1760 erfunden u. von Iraurat daselbst 1779 u. von [817] Gedda in Schweden 1782 verbessert, der es jedoch Lunette diplantidienne nannte. Aus einem Objectivglase eines astronomischen Fernrohres ist in der Mitte ein großes rundes Loch heraus gedreht; in, vor od. hinter demselben ist ein zweites Objectivglas angebracht u. in angemessenen Abständen hinter demselben ein Mittelglas, wie in einem Erdfernrohre, so daß das aufrechte Bild, welches durch die beiden letzten Gläser zur Darstellung kommt, genau in eine Entfernung kommt u. von gleicher Größe ausfällt, wie das verkehrte Bild des durchbrochenen Objectivglases. Durch das Ocularglas sieht man nun zwei Bilder von Gegenständen, die nicht ganz genau in die Achse des Fernrohres fallen. Von Himmelskörpern, die durch das Sehfeld des Fernrohres gehen, rücken beide Bilder einander entgegen, u. in dem Augenblick, als diese die Mitte desselben genau einnehmen, decken sie sich. Es dient nicht nur, um den Culminationsmoment, sondern auch den Durchmesser von Sonne u. Mond genauer zu bestimmen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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