Kaschau

Kaschau

Kaschau (Kassa), 1) Verwaltungsgebiet im österreichischen Königreich Ungarn, mit den acht Kreisen Abauj-Torna, Gömör, Zips, Saros, Zemplin, Unghvar, Beregh-Ugocsa u. Marmaros; 716, 33 QM. mit 1, 410, 500 Ew., Magyaren, Slovaken, Deutsche, Rumänen, Ruthenen (die sich beinahe zu gleichen Theilen zur Griechischen, zur Römischen u. zur Protestantischen Kirche bekennen) u. Israeliten. Das Oberlandesgericht hat seinen Sitz zu Eperies, die k. k. Statthalterei zu Kaschau; 2) Bezirk des Kreises Abauj-Torna u. 3) (Cassovia, Kossicze), Hauptstadt dieses Kreises, königliche Freistadt am Hernadfluß; bischöfliche Residenz, Kammerhof, Commandantenhaus, Zeughaus, Stadthaus, Sitz einer k. k. Statthaltereiabtheilung, der Abauj-Tornaer Kreisbehörden, eines römisch-katholischen Bischofs, hat eine Rechtsakademie mit Bibliothek, katholisches Ober-. gymnasium, Bürger- u. Elementarschulen, Geistliches Seminar, Hospital, Theater; Fabrikation von Leder, Tabak, Hüten, Tuch- u. Steingutwaaren, Pulver- u. Papiermühle, ein Bad, Schieferbrüche; in der Umgegend Weinbau u. lebhaften Handel, bes. nach Galizien; 13, 100 Ew. – Bei K. 1312 Niederlage des Palatins Trentschin Matthäus durch den König Robert; im 15. Jahrh. in den ungarischen u. siebenbürgischen Kriegen wurde K. oft belagert u. erobert; 1529 hier Sieg Johanns von Zapolya über die Kaiserlichen, 1619 Niederlage der Ungarn unter Rakoczy durch die Kaiserlichen u. Polen unter Hommonai. 1685 wurde es von den Kaiserlichen erobert. 1674, 1712 u. 1846 große Feuersbrünste. Im Ungarischen Insurrectionskriege wurde K. am 11. Dec. 1848 von den Osterreichern erobert; am 4. Jan. 1849 hier Niederlage der Ungarn unter Messaros durch die Österreicher unter Schlick; am 22. Juli besetzte Görgey u. am 29. Juli die Russen die Stadt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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