Ottingen [1]

Ottingen [1]

Ottingen, 1) seit 1806 mediatisirte Reichsgrafschaft; 18 QM., 64,000 Ew.; theilt sich in Ö.-Spielberg u.ö.-Wallerstein. Es gehören A) der Linie Ö.-Spielberg: die Herrschaftsgerichte Ö. u. Mönchsroth (4 QM. mit 15,000 Ew.) unter baierischer Hoheit im Kreise Schwaben u. die Herrschaft Walxheim (1/4 QM. mit 250 Ew.) unter württembergischer Hoheit im Jaxtkreis; B) der Linie Ö.-Wallerstein: die Herrschaftsgerichte Wallerstein, Bissingen u. Harburg (8 QM. mit 30,000 Ew.) in Baiern u. ein Theil der Grafschaft Ö. (33/4 QM. mit 18,000 Ew.) in Württemberg. Beide Linien folgen der Katholischen Confession; sie besaßen früher eine Gesammtstimme, dann seit 1802 eine Virilstimme auf der Schwäbischen Fürstenbank. Die Rheinbundacte unterwarf die Öttingschen Reichslande der baierischen Staatshoheit, u. zu Folge eines Vertrags zwischen Baiern u. Württemberg vom 18. Mai 1810 kam ein Theil der Besitzungen unter württembergische Staatshoheit. Wappen: 4 Reihen rother stehender u. goldener gestürzter Eisenhütchen mit blauem Mittelschild u. darüber gehendem silbernem Andreaskreuz, gehalten von 4 goldenen Hunden. 2) Landgericht im baierischen Kreise Schwaben; 31/4 QM., 12,000 Ew.; 3) Hauptstadt darin, an der Wörnitz u. der Baierischen Staatsbahn (Linie Nürnberg-Augsburg); 2 Schlösser des Fürsten von Ö.-Spielberg, lutherische u. katholische Kirche, Gymnasium, Waisenhaus, Baumwollen- u. Wollenmanufacturen; 3250 Ew.; 4) s. Altenötting; 5) s. Neuenötting.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ottingen — ist ein Ortsteil der niedersächsischen Stadt Visselhövede in der Lüneburger Heide. Das Dorf liegt etwa drei Kilometer südöstlich der Kernstadt an der Bundesstraße 440 und zählt ungefähr 260 Einwohner. Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte… …   Deutsch Wikipedia

  • Ottingen [2] — Ottingen, ein uraltes, bes. im Riesgau in Schwaben angesessenes Geschlecht, welches von Grajo dem Streitbaren im 10. Jahrh. abstammen soll u. bereits 934 Grafen genannt wurde. Von 1089 an kommt es häufig in Urkunden vor, u. 1250 verpfändete… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Öttingen [1] — Öttingen, 1) Stadt im bayr. Regbez. Schwaben, Bezirksamt Nördlingen, Hauptort des frühern Fürstentums Ö. (s. unten), an der Wörnitz und der Staatsbahnlinie Pleinfeld Augsburg Buchloe, 417 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Öttingen [2] — Öttingen, altes gräfliches, später fürstliches, 1806 mediatisiertes Dynastengeschlecht, das im ehemaligen schwäbischen Kreise reich begütert war, die Grafenrechte im Riesgau besaß und sich seit dem 12. Jahrh. nach ihrem Hauptsitz von Ö. nannte.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Öttingen [3] — Öttingen, 1) Alexander von, Theolog und Statistiker, geb. 24. Dez. 1827 in Livland auf dem elterlichen Rittergut Wissust, gest. 20. Aug. 1905 in Dorpat, studierte 1845–49 in Dorpat Theologie, dann in Berlin, Erlangen, Bonn und Rostock… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Öttingen — Öttingen, Stadt im bayr. Reg. Bez. Schwaben, an der Wörnitz, (1905) 2906 E., Amtsgericht, Schloß, Progymnasium; Fabrikation landw. Maschinen, Orgeln, Harmoniums …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Öttingen [2] — Öttingen, seit 1806 mediatisierte Grafschaft unter bayr. und württemb. Hoheit. Zwei Linien: Ö. Spielberg (Fürsten seit 1734) und Ö. Wallerstein (seit 1774 Reichsfürsten); Haupt der erstern ist Fürst Albrecht, geb. 21. Juni 1847, der letztern …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Öttingen [3] — Öttingen, Artur von, Physiker und Musiktheoretiker, geb. 29. März 1836 zu Dorpat, 1865 93 Prof. das., seit 1894 in Leipzig; schrieb: »Meteorolog. Beobachtungen« (1871 93), »Harmoniesystem in dualer Entwicklung« (1866) u.a …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Öttingen–Schrattenhofen faience — refers to a special type of tin glazed faience from Bavaria, Germany, in Rococo style. It was popular during the 18th and 19th centuries. In 1735, the faience factory opened in Öttingen, and was later moved to Schrattenhofen, and thus bears the… …   Wikipedia

  • Öttingen-Wallerstein — Öttingen Wallerstein, Ludwig, Fürst von, bayr. Staatsmann, geb. 31. Jan. 1791, gest. 22. Juni 1870 in Luzern, folgte seinem Vater, dem Fürsten Krafft Ernst, 1802 unter Vormundschaft seiner Mutter, einer Tochter des Herzogs Ludwig von Württemberg …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”