Knicanin

Knicanin

Knicanin, Stephan Petrowitsch, geb. 1809 zu [602] Knie im Kragujewatzer Kreise in Serbien, war Anfangs Kaufmann, dann, um ihn wegen seiner Popularität unschädlich zu machen, in des Fürsten Milosch Umgebung gezogen, wurde er 1835 Brigadecapitän in Jasenitza u. 1839 Kreischef von Semendria. Nach der Abdankung des Fürsten Milosch verlor er seinen Einfluß bei der Regierung u. unter Fürst Michael wurde er 1840–42 des Landes verwiesen u. lebte in Widdin. Unter Fürst Alexander wurde er zurückgerufen u. zum Senator ernannt. In dem Kriege der österreichischen Serben gegen die Ungarn stellte sich K. an die Spitze einer Freischaar, welche aus dem Fürstenthum den österreichischen Brüdern zu Hülfe zog. Er wurde von den Serben mit der Würde eines Nationalobersten bekleidet u. machte mit Bobalitzsch aus dem Lager von Vratzschevgaj im Aug. 1848 die heftigen Angriffe auf Weißkirchen. Als die Magyaren gegen Perlas u. Tomaschvatz vorrückten, deckte K. zwar Pantzschevo u. Titel, mußte sich aber nach mehren unglücklichen Gefechten gegen Kiß über die Theiß zurückziehen, behauptete sich jedoch von da an in dem Lager von Tomaschvatz (Titler Plateau), namentlich am 23. Nov. Im Febr. 1849 kehrte K. mit seinen 12,000 Serbianern in die Heimath zurück, wurde 1852 Landeswojewod u. Senator, Ende 1854 vom Fürsten Alexander zum Kriegsminister u. Conseilpräsidenten ernannt u. st. am 26. Mai 1855 in Belgrad.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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