Kolywān

Kolywān

Kolywān, 1) der westliche Theil des Altaigebirges in dem russischen Gouvernement Tomsk (Westsibiren); höchste Spitze: Sinaje Sopka, 2814 Fuß, schwach bewaldet, reich an Gold u. Silber (Kolywanisches Erzgebirg) u. Höhlen; hier entspringen: Buchturna, Ulba, Uba, Schulba (zum Irtischgebiet), Katunja, Pestschama, Any Tscharysch, Kasmala (zum Obgebiet); 2) See daselbst, in dessen Nähe große Brüche von Porphyr; 3) (District der Altäischen Bergwerke od. District des Kotywano-Woskresensker Hüttenbezirks) District daselbst, umfaßt vom Gouvernement Tomsk die Bezirke Bijsk, Kusnezk, Barnaul, Kolywan u. die Südhälfte des Bezirks Tomsk u. ist seinen Erzeugnissen zufolge eine der werthvollsten Provinzen des Russischen Reiches, obgleich auf dem Raume von fast 8000 QM. gegenwärtig etwa nur 300,000 Menschen wohnen, fast ausschließlich Minen- u. Fabrikarbeiter od. Bauern. Er ist nur zu einem geringen Theile bewaldet. Der westliche Theil liefert alle Arten von Feldfrüchten, auch Arbusen u. Melonen u. hat Bienenzucht; der östliche Theil, für die Viehzucht geeignet, liefert Pferde u. alle Hausthiere, dabei liefert die Jagd große Mengen von Pelzwerk, Bären, Wölfe, Zobel, Hermeline, Luchs, Marder u.a. Endlich ist der District sehr reich an Metallen. Die meisten Bergwerke (früher Eigenthum Demidows) gehören der russischen Krone, welche hier Gold aus den Wäschereien u. Lagern im Bezirk Bijsk, Silber aus den Salairskischen Minen, Kupfer im Altaïgebirge, ebenso Blei u. Eisen, sowie Steinkohlen in großer Menge gewinnt; 3) Bezirk daselbst, 525 QM. mit 73,000 Ew. (1851); hat viel Bergbau u. Viehzucht; 4) Hauptstadt des Bezirks, liegt an der Mündung der Berda in den Ob, mit kaiserlicher Steinschleiferei, wo bes. Porphyr u. Jaspis verarbeitet werden; hatte 1850 2200 Ew.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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