Kramersäure

Kramersäure

Kramersäure (Acidum cramericum), von Peschier zuerst beschrieben, wird aus der wässerigen Auslösung des amerikanischen Ratanhaextractes dargestellt, indem man durch Leim u. Eisenvitriol den Gerbestoff, Farbestoff u. die Gallussäure aus der Lösung fällt, dieselbe dann kochend heiß mit kohlensaurem Baryt sättigt, so lange noch ein Niederschlag erfolgt verdünnte Schwefelsäure zuletzt, dann heiß filtrirt, den aus der erkaltenden Flüssigkeit krystallisirenden kramersauren Baryt durch Bleizucker fällt- u. den Niederschlag durch Schwefelwasserstoff zersetzt; aus der zu Syrupsconsistenz eingedickten Flüssigkeit scheidet sich die K. bei längerem Stehen ab. Sie bildet kleine luftbeständige Krystalle, schmeckt zusammenziehend, sauer, ist nicht flüchtig; der kramersaure Baryt bildet kleine biegsame, schwer lösliche Krystalle, deren Lösung weder durch Schwefelsäure noch durch schwefelsaure Salze, wohl aber durch kohlensaure Salze gefüllt wird. Ihre Kali-, Natron-, Ammoniaksalze krystallisiren.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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