- Loki
Loki (Loke, nord. Myth.), der Sohn des Niesen Farbauti u. der Laufeja od. Nal, war schön, aber bös, launisch, listig u. behend. Vormals in Frieden u. Freundschaft mit den Asen lebend, hatte er denselben oft durch seine Klugheit gute Dienste geleistet; nachdem aber zwischen ihnen durch. die Schmähungen, welche er bei einem Gastmal Ägirs wider sie ausgestoßen hatte, ein Bruch geschehen war, so brachte er sie oft in große Verlegenheit. Er entführte Idun, befreite sich aus Geirrandrs Käfig, tödtete Hreidmars Sohn, schnitt der Sif das Haar ab, verwettete seinen Kopf an Brok (s.d.), wurde bei Utgardstoki von Logi im Essen übertroffen, stahl Freia's Halsband; Heimdall kämpfte mit ihm um dasselbe u. nahm es ihm wieder. Mit der Riesenfrau Angurbodi zeugte er drei den Asen feindliche Kinder, den Wolf Fenris, die Schlange Jormungandr u. die Riesin Hel; mit der Sigyn aber die Söhne Wali u. Narsi. Da er Baldur des Lebens beraubt hatte, wurde er geächtet; er baute auf einem Berge ein Haus mit vier Thüren u. verbarg sich in der Gestalt eines Lachses im Farangerfall, wo ihn endlich die Asen singen. Sie banden ihn mit den Eingeweiden seines Sohnes Narfi (den sein, in einen Wolf verwandelter Bruder Wali zerrissen hatte) über drei Felsenspitzen fest, u. Skadi hängte über sein Gesicht eine giftige Schlange. Sigyn fängt zwar das herabträufelnde Gift auf, aber wenn sie das gefüllte Becken hinausträgt, träufelt das Gift auf L-s Gesicht, u. er windet sich vor Qual, daß die Erde zittert (die Ursache der Erdbeben). Am Ende der Welt kämpft L. u. sein Geschlecht mit den Asen u. erist der Letzte, der mit seinem Gegner Heimdall zugleich fällt. L. (Loge) gilt auch als Elementargott u. zwar als der Repräsentant des vernichtenden [476] Feuers; als solcher warer Sohn des Riesen Fornjolen u. von Glöd Vater der Eisa u. Einmyria.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.