- Platäa
Platäa (Platää), Stadt in Westböotien am Nordabhange des Kithäron, an der Grenze von Attika; hatte Tempel des Zeus, bei welchem Spiele zur Erinnerung an den Sieg bei der Stadt gefeiert wurden, der Here u. Athene (letzter erbaut von der bei Marathon den Persern abgenommenen Beute, mit Gemälden des Polygnotos u. einer von Phidias verfertigten, hölzernen u. vergoldeten Statue, mit marmornen Händen, Füßen u. Gesicht); Ruinen beim j. Dorf Kokhia; sie heißen Paläo-Castro, die Stadt selbst aber Paläo-Chorio. – P. stand Anfangs als eigener Staat unter Königen, nachher wurde es Republik; von den Thebanern fortgesetzt beunruhigt, suchten die Platäer Hülfe bei den Athenern u. hielten sich fortan zu denselben u. fochten mit gegen die Perser bei Marathon, worauf ihre Stadt verbrannt, aber bald wieder hergestellt wurde. Hier 479 v. Chr. Sieg der Griechen unter Pausanias u. Aristides über die Perser (s. u. Persische Kriege). Im Peloponnesischen Kriege litt P. viel, ja die Thebäer gaben durch den Überfall P-s die Losung zum Kriege. 427 eroberten die Lakedämonier P., tödteten die Einwohner u. verbrannten die Stadt abermals. Die Athener wiesen die Geretteten nach Skione auf der Halbinsel Pallene, bis der Antalkidische Friede ihnen ihre Vaterstadt wiedergab. Die wieder aufgebaute Stadt aber wurde 374 abermals von den Thebäern überrumpelt u. bis auf die Tempel zerstört. Die Athener nahmen die Fliehenden auf u. gaben ihnen das Bürgerrecht. Als aber Philippus der Große 338 bei Chäronea gesiegt hatte, ließ er die Platäer wieder in ihre Heimath zurückkehren. Vgl. Münscher, De rebus [187] Plataeensium, Hannov. 1841; Friedrich, Rerum Plataicarum specimen, Berl. 1841; John Spencer Stanhope, Topography illustr. of the battle of P., Lond. 1817.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.