Renner [2]

Renner, 1) Kaspar Friedrich, geb. 1692 in Münden, kam 1717 als hannöverischer Intendant nach Bremen, wurde dort 1738 Stadtvoigt u. st. 1772. Besonders beschäftigte er sich mit der Niedersächsischen Sprache, in welcher er bald anonym, bald unter dem Namen Franz Heinrich Sparre mehre poetische Producte bekannt machte, bes. Hennynk de Han, in welchem er die Geschichte des Reinecke Fuchs bis zu dessen Tode auf eine launige Weise fortsetzte, herausgeg. in seiner Sammlung deutscher Gedichte u. Fabeln, Brem. 1752; er gab auch die Winsbeckin 1760 heraus. 2) Auguste, Tochter des Wirthes Segadin in Blasewitz, geb. 1762, heirathete nachher den Senator R. in Dresden u. starb Ende Februar 1856 in Dresden. Sie ist als Gustel von Blasewitz in Wallensteins Lager von Schiller bekannt, s.u. Blasewitz. 3) Maria Renner-Holbein, geb. 1782 in Mainz, Tochter der Hofschauspielerin Brochard, war eine der vorzüglichsten Künstlerinnen im feinern Lustspiel. Früher abwechselnd an mehren Bühnen Süddeutschlands, war sie später am städtischen Theater in Prag engagirt, wo sie sich mit Holbein (s.d. 3) verband u. 1824 starb.