- Rupp [2]
Rupp, Julius, geb. 1809 in Königsberg, studirte daselbst 1827–30 Theologie, war bis 1832 im Predigerseminar zu Wittenberg u. wurde Gymnasiallehrer u. zugleich Privatdocent in Königsberg, 1834 aber Lehrer in Marienwerder; 1835 kehrte er als Lehrer der Geschichte am Altstädtischen Gymnasium nach Königsberg zurück u. wurde 1842 Divisionsprediger. Da er 1844 in einer Predigt das Athanasianische Glaubensbekenntniß als dem Geiste des Christenthums widersprechend dargestellt u. durch andere Reden Anstoß gegeben hatte, wurde er 1845 vom Consistorium aus seinem Amte entlassen, worauf er 1846 zur Bildung einer Freien Gemeinde mitwirkte. Als ihn die deutsch-reformirte Burgkirchengemeinde in Königsberg zum Hofprediger wählte, versagte das Cultministerium die Bestätigung, u. ebenso wurde er von der Generalversammlung des Gustav-Adolfvereins zu Berlin als Deputirter des Königsberger Vereins nicht zugelassen, weil er der Kirche nicht mehr angehöre. 1850 wurde er wegen Majestätsbeleidigung zu zweimonatlicher Gefängnißstrafe verurtheilt u. im Juli 1851 aus der Liste der akademischen Docenten gestrichen. Er schr.: Christliche Predigten, Königsb. 1843–49, 3 Samml.; Erbauungsbuch für freie evangelische Gemeinden, ebd. 1846 f., 3 Thle.; Die freie evangelische Kirche, Altenb. 1847 f., 4 Hefte; Christliche Predigten, Königsb. 1849; Von der Freiheit, ebd. 1856, 2 Thle., u.v.a.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.