- Saligenin
Saligenin, C14H8O4, entsteht durch Gährung des Salicins u. kann gewonnen werden, indem man 150 Theile Salicin mit 200 Theilen Wasser u. 3 Theilen Emulsin bei 37° behandelt; es krystallisirt aus der Lösung in farblosen glänzenden, fettig anzufühlenden Rhomboëdern, welche sich in heißem Wasser, Alkohol u. Äther leicht lösen; Ammoniak gibt damit eine Lösung, welche sich an der Luft grün färbt; starke Schwefelsäure färbt es roth, Eisensalze indigblau, Chlor gibt damit einen harzartigen Körper; es ist ganz neutral, die wässerige Lösung wird nur von Bleiessig gefällt. Bei 82° schmilzt es, verflüchtigt sich bei 100°etwas u. geht bei 145° in Satiretin über; auch beim Kochen mit verdünnten Mineralsäuren verwandelt es sich in diesen Körper. Oxydirende Mittel, wie Chromsäure, Salpetersäure, Platinmohr, entwickeln daraus spiroylige Säure; schmelzendes Kali verwandelt es in Salicylsäure, concentrirte Salpetersäure in Trinitrophenylsäure.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.